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Wir erhöhen unsere Honigpreise moderat

Wir planen schon seit einiger Zeit und das meint rund 1-2 Jahre, unsere Honigpreise anzupassen. Relevanten Kostensteigerungen konnten und können wir uns als kleine Freizeitimkerei nicht entziehen. Beispielsweise beträgt die Steigerung bei Futtersirup von 2021 auf 2022 rund 55%. Und aufgrund der Energiekostensteigerungen steigen auch die Kosten für Honiggläser und Flaschen.

Da wir weiterhin attraktive Preise anbieten möchten, erhöhen wir die Preise für unsere Honiggläser aber nur moderat um 50 Cent pro Glas.
Die neuen Preise gelten ab 02.04.2022.

Wir haben bereits mit einigen unserer Kunden gesprochen und freuen uns über das sehr gute Feedback und Verständnis. Zitat: „Eure Preise sind doch eigentlich zu günstig und der Honig seinen Preis wert.“

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Veitshöchheimer Imkerforum

Das Veitshöchheimer Imkerforum hat am 05.02.2022 online stattgefunden und das war eine gute Gelegenheit auch mal bei einem anderen Bieneninstitut reinzuhören. Es war eine inhaltlich sehr interessante und auch sehr gut organisierte Veranstaltung mit rund 1.000 Teilnehmern aus dem ganzen Bundesgebiet.

Infos zum Imkerforum finden sich hier auf der Webseite der LWG: https://www.lwg.bayern.de/bienen/bildung_beruf/093457/index.php

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Asterix-Bienen?

Wir befinden uns am 30. Januar des Jahres 2022 bei 7° Celsius am Bienenstand. Alle Bienenvölker im Bottwartal ruhen… Alle Bienenvölker? Nein! Eine von unbeugsamen Carnicas bevölkerte Beute hört nicht auf, den niedrigen Temperaturen zu trotzen…

Irgendwie erinnert dieses Volk heute an das kleine Dorf in Gallien.

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Bienendiebstahl in der Presse

Wir haben nach dem Diebstahl unserer Bienen die Tageszeitungen in unserem Umfeld kontaktiert und auf unseren Verlust aufmerksam gemacht. Möglichst viel Aufmerksamkeit erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Hinweise bei der Polizei eingehen.

Die Beuten, die Bienen oder den Lindenhonig hat es uns nicht zurückgebracht. Wenn das Thema Bienendiebstahl aber insgesamt bekannter ist, wird von Passanten vielleicht mehr auf die Bienenkästen „aufgepasst“ und es finden sich dann bei einem zukünftigen Fall vielleicht Zeugen. Viel besser wäre es aber natürlich, wenn es keine Bienendiebstähle mehr geben wird. Meine persönliche Vermutung ist aber, dass das Problem weiter zunehmen wird.

Ludwigsburger Kreiszeitung 24.07.2021

Auch die Marbacher Zeitung hat in ihrem Online-Angebot einen kurzen Hinweis gebracht. In der Print-Ausgabe war an diesem Wochenende kein Platz mehr.

BILD Stuttgart 24.07.2021

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Bienenvölker wurden gestohlen!!!

Es passiert immer mal wieder, aber jetzt hat es auch unsere Bottwarbienen getroffen: 6 Bienenvölker, die zwischen Marbach und Rielingshausen an der Lindenallee standen, wurden zwischen Freitag 16.07.2021 um 22:20 Uhr und Samstag 17.07.2021 um 9:15 Uhr gestohlen!

Parallel zu meinen Völkern wurden auch am oberen Ende der Lindenallee von einem Imkerkollegen aus Kleinaspach ebenfalls 2 Völker gestohlen. Bei allen gestohlenen Völkern handelt es sich um starke Wirtschaftsvölker, deren Honigräume mit Lindenhonig gefüllt waren und die jeweils in den nächsten 2-3 Tagen an die Heimatstandorte abgewandert worden wären. Der Dieb hat den Zeitpunkt also ideal gewählt, um starke Bienenvölker und eine maximale Honigmenge Lindenhonig zu stehlen. D.h. diese Diebestour wurde ganz offensichtlich von jemandem mit der nötigen Sachkenntnis und Erfahrung ausgeführt.

Es handelt sich um Hohenheimer Einfachbeuten aus Weymouth-Kiefer, das Rähmchenmaß ist Deutsch Normal, d.h. in jeder Zarge befinden sich 12 Rähmchen bzw. im Brutraum 9-11 Rähmchen inkl. Baurahmen auf Position 2 und einem Thermoschied von ApiNord hinten. Über dem Brutraum befinden sich eingelegte Absperrgitter. Es sind Honigbienen der Rasse Apis Mellifera Carnica. Unter dem Deckel aus Edelstahl befinden sich Stockkarten in A4. Die Anflugbretter sind aus Siebdruckplatten gebaut und mit Edelstahl-Flachverbindern unter die Beuten geklemmt. Der Anstrich besteht aus Auro Holzlasur Aqua160 bzw. roter Leinölfirnis.

Für Hinweise, die zum Auffinden meiner Bienenvölker bzw. Bienenkästen dienen, biete ich einen Finderlohn von 500 Euro.

Hat jemand etwas gesehen und kann Hinweise zum Täter machen?
Hat jemand die Bienenkästen an einem anderen Standort gesehen?

Selbstverständlich haben wir sofort bei der Polizei Anzeige erstattet!

Hinweise werden daher bestimmt auch gerne von der Polizei direkt entgegen genommen:
Polizeirevier Marbach am Neckar
Telefon: 07144 900-0
Polizeiliches Aktenzeichen ST/1372092/2021

Standort der Bienenvölker:

Die betroffenen Bienenvölker:

Die Beuten sind nummeriert mit Aluziffern: 1, 10, 18, 29, 32 und 34
Rückansicht der Bienenkästen
Lindenallee zwischen Rielingshausen und Kreisverkehr Marbach (Brücke über die Murr)
Beutenständer und Steine wurden zurückgelassen
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Weissacher Imkertag erstmals online

Dieses Jahr fand der letztes Jahr pandemiebedingt abgesagte 47. Weissacher Imkertag statt. Dieses Mal erstmalig als Online-Format. Natürlich kommt es so nicht zu den Gesprächen und dem Erfahrungsaustausch mit Kollegen, die man schon lange nicht mehr gesehen hat, oder eben nur das eine Mal im Jahr in der Strudelbachhalle trifft. Und natürlich gibt es am heimischen Schreibtisch auch nicht die Maultaschen und den Kuchen der Landfrauen.
Aber ansonsten war es eine absolut gelungene Veranstaltung. Technisch professionell organisiert, hat alles reibungslos funktioniert.

Natürlich 23%!

Die Vorträge waren wieder interessant. Man kann von diesen Veranstaltungen immer wieder Impulse mitnehmen. Manchmal auch, dass man etwas weiterhin nicht machen wird. In meinem Fall das Pollen sammeln für die Vermarktung.

Das Programm des Online-Imkertags:

Begrüßung
Dr. Kurt Mezger, Abteilungspräsident Abteilung 3 am Regierungspräsidium Stuttgart

Grußwort
Daniel Töpfer, Bürgermeister der Gemeinde Weissach

Aktuelles aus dem Sachgebiet Tierhaltung
Stefanie Binder, Sachgebietsleiterin Tierhaltung am Regierungspräsidium Stuttgart

Biodiversität in der Bienenfachberatung
Nadine Herbrand, Regierungspräsidium Stuttgart

Bienenschutz und Pflanzenschutz – ein Widerspruch?
Dr. Jens Pistorius, Leiter des Instituts für Bienenschutz am Julius Kühn-Institut (JKI)

Rückblick / Ausblick – Aktuelles aus der Fachberatung
Thomas Kustermann, Fachberater für Imkerei am Regierungspräsidium Stuttgart

Aktuelle Projekte an der Landesanstalt für Bienenkunde
PD Dr. Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde (LAB) an der Universität Hohenheim

Pollen sammeln in Baden-Württemberg
Carolin Friedle, Doktorandin an der Landesanstalt für Bienenkunde in Hohenheim

Pollen: Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung
Hans Rosen, Imkermeister

Schlusswort

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Social Distancing mit den Bienen beendet

Die Bienen fliegen wieder und das heißt, dass man als Imker endlich wieder direkten Kontakt mit den Bienen hat.

Alle Bienenvölker fliegen und tragen Pollen für die erste Brut ein

Im phänologischen Kalender der Natur wird das Jahr in 10 Jahreszeiten eingeteilt. Das Jahr beginnt mit dem Vorfrühling durchschnittlich Mitte Februar. Zeigerpflanze dafür sind die Hasel und Schneeglöckchen. Bei den Wildpflanzen ist die Salweide wichtig. Alle diese Pflanzen blühen derzeit auch schon am Hauptbienenstand der Bottwarbienen.

Diese Pflanzen zeigen nicht nur an, dass es los geht, sie sind auch für die Bienen wichtig. Beispielsweise sammeln die Bienen Haselpollen, was den ersten kräftigen Brutschub unterstützt. Auch die Salweide ist für die Bienen von besonders wertvoll. Die Bienen fliegen jetzt aber nicht nur aus, um Pollen für die erste Brut zu sammeln, sondern auch um Kot abzusetzen. Frühe und häufige Reinigungsflüge sind für die Gesundheit und das Überleben des Bienenvolkes von großer Bedeutung. Werden die Bienen den Kot nicht außerhalb des Stockes los, kann es zu Erkrankungen kommen.
Aber jetzt ist das kein Thema mehr, bei Temperaturen von teilweise >15°C können die Bienen ausreichend gut ausfliegen.

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Eisblumenhonig?

Nein, Eisblumenhonig gibt es natürlich nicht. Nachdem es Ende Januar / Anfang Februar tagsüber schon über 10°C hatte, sind die Bienen bereits geflogen. Es waren aber nicht nur Reinigungsflüge, sondern sie haben auch bereits frischen Haselpollen eingetragen. Alle Völker waren vital und manche hatten sogar bereits mit dem Brutbetrieb begonnen.

Bei der erneuten Kältephase werden sie versuchen die Brut warmzuhalten und dabei deutlich mehr Futter verbrauchen. Bleibt also zu hoffen, dass der Futtervorrat ausreichen wird und es auch nicht zu einem Futterabriss kommt. Dieser Begriff bezeichnet die Problematik, dass sich die Bienentraube aufgrund der sehr kalten Temperaturen enger zusammen zieht und dann der manchmal nur sehr kurze Weg zum Futtervorrat nicht mehr überbrückt werden kann. So kann es vorkommen, dass ein Bienenvolk verhungert, obwohl es nur wenige Zentimeter von ausreichend Futter entfernt ist. Aber gehen wir mal davon aus, dass alles gut geht.

In den nächsten Tagen wird die Temperatur auch in der Nacht selten unter 0°C fallen und die Tagestemperaturen werden bald wieder zweistellig sein. Dann wird sich zeigen, wie gut die Bienen über den Winter gekommen sind. In den letzten Jahren konnten wir diese Frage immer mit „sehr gut“ beantworten. Wir sind daher sehr zuversichtlich und freuen uns darauf, die Bienen bald wieder fliegen zu sehen.

Ausser ab und zu mal zu kontrollieren, ob am Bienenstand alles ok ist, ist bei den Bienen gerade nichts zu tun. Die Fluglochkeile sind inwischen wieder von kleinem Loch (Wespenabwehr im Spätherbst) auf die breitere Öffnung gedreht. So können die Bienen bei wärmerem Wetter problemlos den Totenfall raus räumen. Wir sind inzwischen davon abgekommen, Drahtgitter zu verwenden. Die Bienen kommen mit dem Totenfall, aber auch mit frischen Pollenhöschen, nur schwer durch das 8x8mm große Gitter. Sobald die Völker im Frühjahr wieder stark genug sind, werden die Fluglochkeile wieder ganz entfernt.

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Winterarbeiten: Oxalsäure, Honiggläser, Spechtalarm und Webshop

Für manche Aufgaben bleibt während der Hochsaison auch einfach keine Zeit oder man kann manches auch gut im Winter erledigen. Es bleibt immer noch etwas zu tun. Egal bei welchem Hobby. Man könnte doch noch …

Oxalsäurebehandlung (Restentmilbung)

Die klassische Winteraufgabe schlechthin. Muss sein und muss auch genau dann sein. Bei uns in diesem Jahr am zweiten Weihnachtsfeiertag. Das Datum ist dabei aber nicht entscheidend. Wichtig für diese auch Restentmilbung genannte Behandlung der Bienentraube mit einer Oxalsäurelösung ist die Brutfreiheit. Da die Oxalsäure im Gegensatz zur Ameisensäure der Sommerbehandlung nicht in die Brutzellen hinein wirkt, sollte das Volk bei der Behandlung brutfrei sein. Das ist im Regelfall rund 2-3 Wochen nach dem ersten Frost gegeben. Wir hätten also schon früher behandeln können, aber Weihnachten passte ganz gut in die terminliche Planung. Es fanden schließlich keine sonstigen Begegnungen statt.

Wie ich in diesem Blog schon öfter geschrieben habe, praktiziere ich das Hohenheimer Konzept. Es besteht aus verschiedenen Maßnahmen, die die Varroamilben im Zaum halten sollen: Ausschneiden von Drohenbrut aus dem Baurahmen, Ameisensäurebehandlung im Sommer (Verdunsten) und Oxalsäurebehandlung im Winter (Träufeln). Ganz los wird man die Milben nie, aber es ist wichtig, die Milbenpopulation unter der Schadschwelle zu halten. In den letzten Jahren hat das auch immer sehr gut funktioniert.

Beispielsweise wurden bei der Laboruntersuchung meiner 10 Völker im Deutschen Bienenmonitoring in den Bienenproben im Herbst gar keine Varroamilben gefunden. Das heißt jedoch nicht, dass diese Völker überhaupt keine Milben haben. Es ist davon auszugehen, dass in jedem Bienenvolk Varroamilben sind. Manche haben mehr, manche haben weniger. Meine Völker offenbar weniger. Das heißt aber nicht, dass man auf die weitere Behandlung verzichten kann. Schließlich habe ich noch mehr Völker als diese 10 genau kontrollierten. Ich mache die Behandlung daher auch bei einem sehr guten DeBimo-Ergebnis, reduziere aber gegebenenfalls die Dosis etwas, um die Völker nicht zu sehr zu belasten. Auch wenn es sich um natürlich vorkommende organische Säuren handelt, belasten die Behandlungen die Bienenvölker.

Selbstverständlich muss bei dem Umgang mit der Oxalsäure auch darauf geachtet werden, dass man nicht in direkten Kontakt damit kommt. Eigenschutz und vorsichtiger Umgang ist daher selbstverständlich.

Wer es noch genauer wissen möchte, kann sich auch im nachfolgenden Flyer zu diesem Behandlungskonzept informieren:

Honig cremig rühren und verschiedene Honige in Gläser abfüllen

Vor Weihnachten ging es hoch her und wir waren froh, dass wir von den meisten Honigsorten genug Gläser auf Vorrat bereit hatten. Nach dem Vorweihnachtsgeschäft war dann wieder Zeit für das Auffüllen des Gläserlagers. Zur Abfüllung wird der in speziellen Honigeimern gelagerte Honig langsam und nur soweit wie maximal notwenig erwärmt. Der Blütenhonig kommt dann zum cremig rühren in das Rührwerk, andere Honige wie zum Beispiel Waldhonig und Sommerblütenhonig können direkt abgefüllt werden.

Und wenn man dann gerade am Abfüllen ist, schadet es auch nicht, das Lager der Met-Flaschen noch etwas aufzufüllen. Die nächsten Fässer sind ja auch bereits schon in der Reifelagerung.

Video: Waldhonig fließt aus dem Abfüllbehälter in ein 500g-Glas. Starkes mäandern des Honigs ist ein Zeichen für einen geringen Wassergehalt (hier 15%) und damit eine hohe Qualität.

Spechtalarm am Forstberg

Über die Jahre kam es selten mal vor, dass Spechte die Bienenkästen angepickt haben. Dieses Mal hat es aber gleich ein paar Völker erwischt. Wahrscheinlich hat ein Grünspecht versucht, an die Bienen zu kommen, indem er Löcher in die Frontseiten gemeiselt hat. Er hat die Bienen auf diesem Weg nicht erreichen können, aber das Hämmern stört die Bienen in ihrer Ruhe und bedeutet großen Streß.
Da die Bienenkästen über die Löcher Wärme verlieren und vielleicht noch mehr ungebetene Besucher animiert werden, gilt es die Löcher schnell zu verschließen. Das Loch ausbohren und ein Stück Holz einsetzen geht natürlich nicht. Als pragmatische Übergangslösung bis zum Frühjahr habe ich die Löcher ganz einfach mit einer Mischung aus Hanf-Rauchmaterial für den Smoker und Holzleim zugespachtelt. Mal sehen, ob das seinen Zweck erfüllt.

Webshop

Von Zeit zu Zeit muss auch bei digitalen Daten mal aufgeräumt und durchgeputzt werden. Die ruhige Weihnachtszeit war daher ideal, um mal wieder ein paar neue Produkte aufzunehmen, Fotos zu aktualisieren und die Struktur anzupassen. Wir verkaufen unseren Honig und alles andere zwar viel lieber direkt lokal, aber der Webshop leistet auch als eine Art Online-Katalog gute Dienste.

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Ein Zentner Kerzen aus reinem Bienenwachs

Nachdem wir letztes Jahr ausgesetzt hatten, haben wir dieses Jahr unsere Kerzenwerkstatt im Oktober wieder in Betrieb genommen und bis Nikolaus rund 50kg reines Bienenwachs zu Kerzen verarbeitet.

Für die Kerzen verwenden wir kein Wachs aus unserer eigenen Imkerei, da wir dieses Wachs vollständig für neue Mittelwände und Anfangsstreifen benötigen. Ein weiterer Grund ist, dass das Reinigen des Wachses für die Verwendung bei Kerzen sehr aufwendig ist. Damit die Kerze gleichmäßig brennt und nicht rußt oder spritzt, sollte das Wachs möglichst keine Schwebstoffe mehr enthalten. Wir kaufen das Wachs für die Kerzen über unseren Stammhändler zu und können damit sicherstellen, dass es auch wirklich um 100% Bienenwachs handelt.
Da der Begriff „reines Bienenwachs“ bei der Bezeichnung von Kerzen nicht geschützt ist, finden sich in Bienenwachskerzen im Handel manchmal erstaunlich hohe Anteile an Paraffin oder Stearin.

Unsere Kerzen sind alle massiv und aus Wachs gegossen, d.h. sie brennen länger und gleichmäßiger als aus Wachsplatten aufgerollte Kerzen. Die von uns verwendeten Dochte bestehen aus Baumwolle und werden bei den meisten Kerzen vor dem Gießen leicht in die Form eingespannt. Bei den Teelichtern verwenden wir gewachste und vorkonfektionierte Dochte.

Wir haben wieder eine reiche Auswahl an weihnachtlichen oder winterlichen Kerzen im Programm, aber auch neutrale Formen sind dabei. Es sind auch neue Formen dazu gekommen, die wir aber noch nicht in den Webshop aufgenommen haben. Auch bei den Kerzen gilt, dass wir sie am liebsten regional verkaufen.

Da der Aufwand recht groß ist und wir im Rest des Jahres keine Zeit für die Kerzenherstellung haben, haben wir die Bestände an Teelichtern und Kerzen mit neutralen Formen auch wieder aufgebaut. Wir werden daher im neuen Jahr auch weiterhin Kerzen und Teelichter auf den Wochenmarktständen anbieten können.

 

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Apfelsaft als „Frühjahrstracht reloaded“

Letztes Jahr gab es keinen Blütenhonig, da sich die Obstblüte durch Regen und Frost nicht entwickeln konnte. Dieses Jahr war es zum Glück das genaue Gegenteil.

Im Frühjahr hat alles gepasst. Die Völker waren schon weit genug entwickelt und die Blühphase der Obstbäume wie Kirschen, Äpfel, Birnen, etc. wurde nicht durch schlechtes Wetter gestört oder abgebrochen. Das Ergebnis war viel und sehr guter Blütenhonig, auch Frühtracht genannt.

Aber nicht nur die Blüte war gut, es konnte sich auch viel Obst entwickeln. Aufgrund der fehlenden Niederschläge sind die Frühte etwas kleiner geraten, aber es waren eben sehr, sehr viele. Damit hatten wir nach der sehr guten Frühtrachternte auch eine sehr gute Obsternte.

Dieses Jahr wird es daher auch ein paar spezielle Honigwein-Varianten geben, bei denen auch unser eigenes Obst eine wichtige Rolle übernimmt. Der erste Met dieser Reihe ist ein Kirsch-Met, den wir mit vollreifen Sauerkirschen kreiert haben. Die ersten Flaschen sind an unserem Marktstand schon zu haben.

Äpfel gab es besonders üppig. Also haben wir das Runde in das Eckige gemacht. Nein, mit Fussball hat das ganz sicher nichts zu tun. Aber am besten lagern und verwenden lässt sich der eigene Apfelsaft, wenn man ihn direkt nach dem Pressen pasteurisiert und in Bag-In-Box abfüllt. Bei unserem Honig, unserem Honigwein und dem Honiglikör passiert jeder Schritt der Produktion bis zum verkaufsfertigen Produkt von uns selbst und bei uns selbst. Das Pressen des Apfelsafts haben wir allerdings den Profis der Mostereien in Scharnhausen und Poppenweiler überlassen. Wir haben auch nicht alles in stapelbaren Kartons eingelagert, sondern einen Teil auch selbst zu Most weiterverarbeitet. Ein klassisches schwäbisches Mostschorle hat eben auch was …

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Yellowjackets – Wespenalarm an den Bienenständen

Diesen Herbst scheinen es deutlich mehr zu sein, als in den vergangenen Jahren. Im Oktober geht den Wespen die Nahrung aus und die Völker lösen sich auf. Alle Wespen suchen Futter und Jungköniginnen suchen einen Unterschlupf für den Winter. Dabei versuchen sie sehr massiv, in die Bienenkästen zu kommen.

Wenn die Temperaturen niedriger sind und die Bienenvölker so langsam kleiner werden, hilft nur noch das Verkleinern der Fluglöcher. Hat bis jetzt der Mäusekeil gereicht, um diese Untermieter draußen zu halten, muss jetzt auf Fluglöcher in Ablegergröße reduziert werden bis die Wespenattacken wieder nachlassen. Spätestens, wenn die Temperaturen noch weiter sinken, sollte das soweit sein. Dann reicht auch der Mäusekeil wieder aus, oder das Flugloch kann über den Winter offen bleiben.

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Bienen töten (normalerweise) keine Eidechse

An unseren Bienenständen leben sehr viele Eidechsen, Blindschleichen, usw. Die alten Podeste auf denen die Bienenkästen stehen sind sehr gute Habitate für Eidechsen. Die aus Einweg- oder Mehrwegpaletten aus Holz gebauten Podeste bieten Schutz und sind für die Eidechsen hervorragend zum Sonnenbaden geeignet. Natürlich spielt vielleicht auch eine Rolle, dass sie hier Nahrung finden können. Ab und an natürlich auch mal eine Biene. Durch den natürlichen Wechsel in den Bienenvölkern fallen rund um die Kästen auch tote Bienen an.

Häufig sieht man die Eidechsen zwischen den Bienenkästen und bei schlechterem Wetter auch schon mal auf einem der dunklen Anflugbrettern, auf denen sie sich dann offenbar aufwärmen. Einmal habe ich auch gesehen, dass sich eine Eidechse vor Schreck in ein Flugloch geflüchtet hat, um sich zu verstecken. Ob das hier auch der Fall war?

Bei der Entnahme der Ameisensäureverdunster habe ich ein totes Eidechsenmännchen gefunden. Überraschenderweise nicht unter der Beute oder direkt auf dem Gitterboden, sondern auf dem Brutraum, d.h. auf den Oberträgern. Wie ist es dort hingekommen?

In jedem Fall ist es dort nicht mehr weggekommen, denn auf der Haut finden sich viele schon eingetrocknete Stichapparate von Bienen. Die Bienen haben sich also gewehrt und die Eidechse einige Male gestochen. Das hat sie wohl nicht überlebt. Normalerweise räumen Bienen Fremdkörper oder Eindringlinge aus der Beute heraus. Die Eidechse war eindeutig zu groß und sperrig zum Rausräumen.

Bilder von Eidechsen und Co gibt es auch in diesem Beitrag: https://bottwarbienen.de/eidechsen-und-co-am-bienenstand/

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Entdeckelungswachsschmelzer – Nicht nur für Deckelwachs!

Man kommt manchmal an den Punkt, an dem die Investition in mehr Technik sinnvoll erscheint. Aber wird sich das auch bewähren?

Im Nachhinein ist das natürlich einfach zu bewerten. Ja, es hat sehr viel Sinn gemacht und Nutzen gestiftet einen isolierten Entdeckelungswachsschmelzer zu kaufen. Ich habe mich für ein Gerät von Logar entschieden. Neben dem Einschmelzen von Entdeckelungswachs kann dieses Gerät auch dazu genutzt werden, Melezitosehonig zu gewinnen, ohne dass die Qualität des Honigs durch zu starke Erwärmung leidet.

Bisherige Nutzung in unserer Imkerei:

  • Ausschmelzen von Melezitosehonig, Vorteil: nicht schleuderbarer Anteil des Waldhonigs ohne Qualitätsverlust gewinnen.
  • Einschmelzen von Entdeckelungswachs und Trennung vom Honig, Vorteil: dieser Honig kann genutzt werden. Wir verwenden ihn für die Herstellung von Honigwein und Likör.
  • Einschmelzen von alten Waben, Vorteil: Im geschlossenen Entdeckelungswachsschmelzer gibt es kein Problem mit Räuberei, im Gegensatz zum Dampfwachsschmelzer, der im Freien betrieben werden muss.

Beim Einschmelzen von Waben oder Entdeckelungswachs, fließt der Honig durch den Gitterboden in den Gefäßboden und wird durch die aufschwimmende Wachsschicht vor Überhitzung geschützt. So kann der Honig nach dem Abkühlen von Wachs und Gerät ganz einfach über einen Quetschhahn entnommen werden und direkt durch ein Sieb in einen Honigeimer fließen.

Man kann das Gerät auch zum Auftauen von Honig verwenden, d.h. der kristallisierte Honig kann ähnlich wie in einem Wärmschrank langsam erwärmt werden, um ihn wieder zu verflüssigen. Die Temperatur des Schmelzers kann je nach Anwendungsbereich von 30 bis 90 °C eingestellt werden. Über die im Deckel eingebaute Heizung und den Ventilator wird eine gleichmäßige Temperatur im Kessel erzeugt.

Bei uns werden die Rähmchen nach dem Ausschmelzen in einer Spülmaschine mit Natronlauge gewaschen. Nach dem Trocknen werden sie für die nächste Saison eingelagert und dann wieder mit Mittelwänden versehen. Auch der Schmelzer lässt sich einfach reinigen. Zwischen den einzelnen Chargen kann der Trester auf dem Gitterboden sehr einfach mit einer Edelstahlspachtel entnommen werden, am Ende der Saison wurde der Gitterboden mit einem Hochdruckreiniger gesäubert.

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Großes Pfingstwandern – Linde, Edelkastanie und Wald

Als Imker geht man an Pfingsten sowieso nicht in den Urlaub. Pandemie hin oder her. Aber mit den Bienen wandern, das geht sowieso auch mit Abstand.

Dieses Jahr ist besonders und damit ist nicht Corona gemeint. Zumindest nicht hier, wo es um die Bienen und die Imkerei geht. Wir sind auch in den vergangenen Jahren schon zur Rapstracht und in den Wald gewandert. Dieses Jahr sind aber noch Linde und Edelkastanie dazu gekommen.

Lindentracht – an einer wunderschönen Allee

Linden sind klassische Straßen oder Alleebäume. Wir haben zwar selbst auch eine große Linde auf einem unserer Bienenstände, aber damit lässt sich natürlich kein reiner Lindenhonig bekommen. Also haben ein paar unserer Bienenvölker ein Plätzchen an einer Lindenallee bekommen. Glücklicherweise blühen nicht alle Bäume auf einmal und wir hoffen, dass es trotz der teilweise starken Regenfälle noch ausreichend Ertrag geben wird. Einerseits natürlich, damit wir Lindenhonig ernten können, aber in erster Linie sollen natürlich die Bienen nicht zu wenig Nahrung bekommen. Das Wohlbefinden der Bienenvölker ist immer wichtiger als der Ertrag und daher achten wir darauf, dass unsere Völker bei ausbleibender oder unterbrochener Tracht nicht hungern müssen.

Edelkastanien im Pfälzer Wald

Neu in diesem Jahr ist auch die Wanderung in die Region Weinstraße in der Pfalz. Hier gibt es viele Edelkastanien, die auch unter dem Begriff Maronen bekannt sind. Aber nicht nur die heißen Maroni auf den Weihnachtsmärkten sind eine Leckerei. Edelkastanienhonig ist auch etwas besonderes. Nicht jedermanns Geschmack, aber ganz explizit meiner …

Wikipedia: Edelkastanienhonig aus Maronenwäldern ist ein sehr kräftiger, herber, im Nachgeschmack etwas bitterer Honig. Typischer Standort in Deutschland ist der Pfälzerwald, der über große, mit Edelkastanien bestandene Flächen verfügt. Der Nektar wird dabei nur zum Teil aus den Blüten gesammelt, andernteils stammt er aus den Blattachseln (extraflorale Nektarien). Der Honig hat eine rotbraune Farbe und bleibt einige Monate flüssig.

Und wieder im Schwäbisch-Fränkischen Wald

Hier haben wir schon seit Jahren einen schönen Stammplatz mitten im Wald. Letztes Jahr allerdings mussten wir unsere Bienenvölker nach zwei Wochen wieder evakuieren. Es gab leider weder Waldtracht, noch andere Tracht, um die Bienenvölker ausreichend zu ernähren. Der Wald war insgesamt viel zu trocken und so haben sich weder die Läuse gut genug entwickelt, um Honigtau in der nötigen Menge zu erzeugen, noch gab es Nektar zu finden. Aber neues Jahr, neues Glück. Zumindest ist es aktuell viel feuchter im Wald. Allerdings ist zu viel Regen auch nicht gut für die Honigtauerzeuger. Wir werden sehen, bisher finden die Bienen etwas.

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Ablegerbildung und Bienenzucht nebenbei

Die Nachzucht von Bienenvölkern erfolgt bei uns meistens ganz klassisch durch Ablegerbildung. Bereits zum Beginn der Saison werden die Bienenvölker identifiziert, die gute Anlagen für die Zucht haben. Sie sollten sich sehr gut entwickeln, ein tadelloses Brutnest zeigen, eher schwarmträge sein, fleißig Nektar eintragen und idealerweise ein überdurchschnittliches Hygieneverhalten zeigen.

Im Grundsatz ist die Ablegerbildung eine einfache Sache. Eine Wabe mit frisch gelegten Eiern bzw. sogenannter offener Brut wird dem Bienenvolk entnommen und in einen Ablegerkasten gehängt. Dazu kommen noch ausreichend Arbeiterinnen zur Brutpflege und zum Wabenbau, sowie eine Futtertasche für die Fütterung mit dünnem Zuckersirup. Fertig ist der Ableger, der dann an einen anderen Standort gebracht wird, damit die Flugbienen nicht wieder zum Muttervolk zurück fliegen und um den Ableger vor Räuberei zu schützen.

Aus der offenen Brut ziehen die Bienen eine oder mehrere Weiselzellen und schaffen sich damit eine neue Königin. Wenn der Begattungsflug gelingt, wächst im Ablegerkasten ein kleines neues Bienenvolk heran, das bis Ende der Saison in einem dann großen Bienenkasten überwinterungsfähig ist. Wenn alles gut geht, startet das neue Bienenvolk als vollwertiges Wirtschaftsvolk in das nächste Jahr.

Natürlich brauchen Ableger etwas mehr Pflege und Aufmerksamkeit, als es diese knappe Zusammenfassung erscheinen lassen mag. Aber es ist wirklich kein Hexenwerk und es macht auch Spaß, diese neuen kleinen Völker zu beobachten und sie beim Heranwachsen zu unterstützen. Auf diese Weise lässt sich der Bestand erneuern oder ergänzen. Denn bekanntermaßen schaffen es nicht immer alle Völker über den Winter. Wir hatten in den letzten Jahren zwar ausgesprochen gute und überdurchschnittliche Überwinterungsquoten, aber auch bei uns kommt es ab und zu zu Ausfällen. Außerdem haben wir dieses Jahr auch erstmals Bienenvölker an uns bekannte Imker und Neuimker abgegeben, um diese zu unterstützen.

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Drohnenbrut – „flatten the (mite) curve“ und Aufzucht von Mittelspechten

Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was genau ein Mittelspecht ist. An den Bienenständen gibt es meist Buntspechte und Grünspechte.

Dabei sind die Grünspechte nicht unbedingt die Lieblingsvögel der Imker. Als Insektenfresser versuchen sie manchmal Löcher in die Bienenkästen zu meiseln, um so an die Bienen zu gelangen. Das klappt meistens nicht, da sie es im Regelfall an Front- oder Rückseite versuchen und dort glücklicherweise die dicksten Bretter sind. Ein solcher Versuch kann aber das Bienenvolk stark stören und das kann im Winter sogar dazu führen, dass die Bienen so stark in Stress geraten, dass sie den Winter nicht überleben. Das ist bei uns aber noch nicht vorgekommen. Wir müssen nur manchmal die (zu) dicken Bretter wieder ausbessern.

Bottwarbienen => NABU Beilstein => Mittelspechte im Tierheim LB

Aber zurück zu den Mittelspechten bzw. den kleinen Pfleglingen, die im Tierheim in Ludwigsburg gerade aufgezogen werden. Manchmal sind die Wege zufällig, aber trotzdem sehr zielführend. Die Vorsitzende der NABU-Gruppe Beilstein hat an unserem Markstand nach Drohnenbrut gefragt. Natürlich kein klassisches Produkt der Imkerei, das wir auf dem Markt anbieten würden. Aber nachdem sie erklärt hat, was sie damit möchte, haben wir das gerne möglich gemacht. So bekommen die kleinen Spechte im Tierheim also aktuell Futter, das aus Drohnenbrut von Honigbienen besteht. Super frisches Eiweiß von Insekten und damit die ideale Nahrung zur Aufzucht.

Für die Spechte wurde diese frisch ausgeschnittene Drohnenbrut zuerst eingefroren. Durch die Kälte wird das Bienenwachs spröde und die Maden können einfacher entnommen werden. Die Drohnen werden dann durch Aufkochen zu einem Futterbrei verarbeitet und das Bienenwachs kommt zurück in die Imkerei.
Normalerweise wird die Drohnenbrut bei uns direkt über einen Dampfwachsschmelzer vom Wachs getrennt und nicht genutzt. Da das Einfrieren und von Hand heraussammeln der Drohnenbrut doch zu aufwändig ist, und schließlich größere Mengen verarbeitet werden sollen, werden die Drohnen jetzt direkt mit dem Dampfwachsschmelzer vom Wachs getrennt und gegart. Dann können auch größere Portionen einfach eingefroren werden. Die vielen hungrigen Jungvögel können gerade jede Menge gebrauchen.

Flatten the curve“ bei den Varroamilben

Dass in der Imkerei Drohnenbrut anfällt, hat mit der Behandlung gegen Varroamilben zu tun. Wir setzen dabei auf das Hohenheimer Konzept. Diese Art der Eindämmung von Varroamilben erfolgt ausschließlich mit organischen Säuren und der biotechnischen Maßnahme der Drohnenbrutentnahme. Varroamilben bevorzugen für die Vermehrung in den Brutzellen die Zellen der Drohnen, da diese eine etwas längere Entwicklungszeit haben (24 Tage statt 21 Tage). Die Entnahme der verdeckelten Drohnenbrut wird möglich, indem man rechtzeitig einen sogenannten Bau- oder Drohnenrahmen an den Rand des Brutnestes einhängt. In diesem ungedrahteten Rähmchen ohne Mittelwand können die Bienen im Naturbau selbst Waben bauen. Da sie im Rest des Nestes mit der Mittelwand die kleineren Zellen für Arbeiterinnen vorgegeben bekommen, bauen sie auf dem Drohnenrahmen fast ausschließlich die größeren Drohnenzellen. Hier legt die Königin unbefruchtete Eier, die zu Drohnenlarven heranwachsen und in die sich die Varroamilben gerne zur Fortpflanzung zurückziehen. Wenn der Großteil der Zellen verdeckelt ist, werden sie aus dem Bienenvolk entnommen und damit auch die darin befindlichen Varroamilben und ihr Nachwuchs. So dämpft dieses Verfahren den Anstieg der Milbenpopulation deutlich. Sozusagen auch ein „flatten the curve“-Ansatz.

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Zwischendurch mal schnell Schleudern

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, nach dem Schleudern der Frühtracht – also des Blütenhonigs – die Völker in Ruhe auf die geplanten und dieses Jahr etwas umfangreicheren Wanderungen vorzubereiten. Die Damen haben das gute Angebot an Nektar aber dazu genutzt, die Honigräume sehr schnell wieder zu füllen. Wie zuvor beim Blütenhonig, konnten oder mussten wir also auch einen Teil der Sommertracht schon sehr früh schleudern. Einen dunklen und sehr aromatischen Honig, der offenbar schon erste Anteile an Blatthonig, Linde oder Wald enthält. In jedem Fall schmeckt er wunderbar und die Honigräume sind wieder leerer, wenn es auf Wanderschaft geht.

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Eidechsen und Co. am Bienenstand

Wir bewirtschaften unsere Bienenstände extensiv. Vereinfacht gesagt: Was für Bienen und Natur gut ist, darf wachsen und gedeihen. Beispielsweise mähen wir unsere Wiesen meistens nur zwei Mal pro Jahr und tragen das Mähgut dann ab. So können Wiesenblumen besser gedeihen, weil der Boden magerer bleibt.

Was den Wiesen gut tut, hilft auch den Tieren. Im Gegensatz zu den schwäbisch fleissig kurzgemähten und gemulchten „Stückle“ wimmelt es bei uns von Insekten und anderem Getier. Besonders auffällig ist das bei Eidechsen und Blindschleichen, die inzwischen in großer Zahl unsere Bienenstände bevölkern. Die alten Beutenständer aus Euro-Paletten sind das Zuhause und die Kinderstube von Zauneidechsen. Darunter finden sie Schutz und oben drauf können sie sich in der Sonne aufwärmen.

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Neues Rührwerk – Rapshonig feincremig und strahlend weiß

Vieles in der Imkerei ist eigentlich archaisches Handwerk. Holzkisten, Bienen, das Wissen und handwerkliche Geschick des Imkers. Passt ja auch, wenn es um ein seit der Zeit der Dinosauriere auf der Erde lebendes Insekt geht. Manchmal aber auch nicht. Und zwar dann, wenn aus dem fantastischen Rohstoff Honig ein perfektes Produkt werden soll. Unsere Kunden sind zurecht sehr anspruchsvoll und wir versuchen daher alles was wir tun immer noch eine Spur besser zu machen.

Eine Sache, die wir schon länger etwas besser machen wollten, ist die Konsistenz des cremigen Honigs. Es gibt verschiedene Verfahren, den Honig cremig zu rühren und wir haben bisher mit einem kräftigen Handrührgerät gearbeitet. Üblicherweise kennt man solche Geräte eher zum Herstellen von Beton oder Zement, aber auch der Honig ist in fester Form sehr schwer zu rühren und braucht daher einen kräftigen Motor. Sozusagen als Rührstab haben wir verschiedene Rührer eingesetzt. Der prominenteste ist der originale Rapido von Dr. Wallner (Uni Hohenheim / Biorat: http://www.biorat.de/honigruehrer-rapido.html). Das funktioniert ausgesprochen gut, aber hat eben nicht alle Anforderungen perfekt erfüllt. Mehr Möglichkeiten bietet ein professionelles Rührwerk, das idealerweise über einen Wassermantel auch noch temperiert werden kann.

Nachdem wir mit Imkereigeräten der ungarischen Firma Königin Trade bereits sehr gute Erfahrungen gemacht haben, haben wir uns für ein Rührwerk dieses Herstellers entschieden: Rührflügel über die ganze Höhe, ein Wassermantel mit stufenlos regulierbarer Heizung, eine sehr fein einstellbare Drehzahl des Rührwerks mit einem sehr starken Getriebemotor.

Den ersten Versuch haben wir mit Rapshonig vorgenommen. Bisher sozusagen unser „Problemhonig“, was das Rühren bzw. die feincremige Konsistenz angeht. Perfekter Rapshonig sollte sehr fein und fast weiß sein, was wir bisher meist nicht erreicht hatten. Unser gerührter Rapshonig sah eher wie heller Blütenhonig aus. Also haben wir rund 30kg Rapshonig in das Rührwerk gefüllt und den Honig langsam cremig gerührt. Das Ergebnis war überzeugend. Der Rührprozess ist bei Raumtemperatur erfolgt, aber zum leichteren Abfüllen wurde der Honig wieder ganz leicht erwärmt.

Der Rapshonig sieht im Glas aus, als hätte man weiße Dispersionsfarbe abgefüllt. Sehr fein und strahlend weiß.

Das Rührwerk kann zwischendurch auch mal zum Verflüssigen von Honig für unsere Honigweinherstellung eingesetzt werden und der weitere Versuch mit Blütenhonig war wieder erfolgreich.

Sicher ist ein Rührwerk in dieser Ausprägung nicht die klassische Ausstattung einer Freizeitimkerei, aber manchmal hilft zielgerichteter Technikeinsatz eben doch, um das Ergebnis zu verbessern oder die Arbeit zu erleichtern.