
Man lernt nie aus und bei jeder Schulung oder jedem Vortrag findet sich ganz bestimmt eine Kleinigkeit, die für die eigene Imkerei nützlich ist. Hier waren es viele Kleinigkeiten.
Für Buckfast-Süd hat sich Ernst Wagner einen ganzen Tag Zeit genommen und hat Themen für zwei Tage Schulung in einen Tag gepackt. Das war sicher anspruchsvoll, aber schließlich waren die meisten Teilnehmer wie ich eher Profis als Anfänger. Wer die Chance hat, eine Schulung von Ernst Wagner zu besuchen, der sollte das unbedingt tun.
Die Schulung fand in der Schlossbrauerei in Aulendorf statt. Schade natürlich, dass für ein gutes Bier keine Zeit blieb.
Fazit: Sehr gute Schulung auf Basis der jahrzehntelangen Erfahrung und dem unermütlichen Engagement von Ernst Wagner.
Hier ein paar Stichworte zu Themen, die für mich interessant waren:
- Aktuelle Herausforderung ist die Asiatische Hornisse. Wagner sieht große Gefahr für weniger erfahrene Imker mit wenigen Völkern.
- Velutina Falle Anfang September bis November 1/3 Bier, 1/3 Wein Honigwein oder Apfelwein, 1/3 Sirup, besser auch noch Schwammtuch auf Boden
- Gute Betriebsweise: „in der Realität bleiben“, d.h. lernen kann man nur über die Analyse von Schwächen und nicht mit besonders guten Beispielen.
- Konflikt: Wohl der Biene versus Interesse des Imkers. Konsens muss gefunden werden, um beiden Seiten gerecht zu werden.
- Biene => Beute <= Imker
- Dadant modifiziert = Dadant Beute mit Langstroth Rähmchen, die von Dadant einfach höher gemacht wurden. Bruder Adam hat die Beuten aus USA bezogen. Um Deutschland herum ist daher eher Dadant Blatt verbreitet.
- Unabhängig vom Beutentyp haben hohe Böden immer Vorteile.
- Trapezförmige Bienenflucht von Nicot präferiert.
- Ablegerbildung im Raps (frühes Schröpfen als Ableger oder Kunstschwarm).
- Sauberes Wabenmaterial ist sehr wesentlich.
- Bei Kunstschwarm darauf achten, dass Pollen in den Waben ist oder eingetragen wird. Königin beginnt dann schneller zu stiften.
- Wagner lagert honigfeuchte Honigwaben eingestretcht ein. Honig kandiert und Bienen gehen dann schneller in die Honigräume zu Beginn der Tracht.
- Pollenfallen müssen so gebaut sein, dass nichts aus dem Brutraum in den Pollen fallen kann.
- Gute Königinnen sind entscheidend.
- Aktive Auslese muss erlernt werden, bzw. viel Erfahrung ist erforderlich.
- Honigräume immer nur oben aufsetzen und nicht dazwischen.
- Bei Wagner wird das Wachs beim Umarbeiten gewaschen und mit Oxalsäure behandelt. Wasser nimmt Honigreste und Schmutzpartikel auf (OX max. 200-300g auf 300kg).
- Carnica stoppt Brut, wenn Tracht fehlt. Buckfast brütet durch.
- Die meisten guten Völker verhungern im März – Futterkontrolle essentiell.
- Es braucht keinen offenen Boden.
- Drohnenrahmen gibt wichtige Informationen zum Zustand des Volkes.
- Wagner: Wir kommen heutzutage ohne Honigtrocknen nicht mehr aus.
- Bei Kunstschwarm Königin direkt zusetzen. 48h Dunkel und kühl stellen. Feucht machen. Ableger/Kunstschwärme immer nur abends an den Bienenstand stellen.
- Keine Apideas verwenden, sondern mindestens Mini-Plusoder Ablegerkästen.
- Königinnenzucht Mai/Juni.
- Unverdeckelte Brutwaben für Sammelbrutableger. Umgelarfte Zellen früher einhängen, nicht erst nach 9 Tagen. Direkt neben offene Brut hängen. Mittelwand am Rand, um Volk zu beschäftigen.
- Mini-Plus: Warmbau, vorne zuerst Futterwabe, dann 3 Brutwaben, dann Mittelwand und nochmal Futterwabe, Flugloch klein mit Gitter Zellen stecken am 10. Tag






Nachfolgend ein Auszug aus der Ausschreibung der Schulung von Buckfast-Süd:
Ernst Wagner ist seit Jahrzehnten eine feste Größe in der Imkereiwelt, sowohl als erfolgreicher Unternehmer als auch als Berufsimker mit umfassender Erfahrung. Sein Unternehmen, Imkertechnik Wagner, hat seinen Sitz in Mudau im Odenwald und ist seit 1994 auf die Produktion und den Vertrieb von Imkereibedarf spezialisiert.
Imkerliche Tätigkeit: Berufsimkerei und Königinnenvermehrung
Neben seinem Handel betreibt Wagner eine Berufsimkerei mit über 400 Bienenvölkern. Seine intensive praktische Erfahrung als Imker und Königinnenzüchter ermöglicht es ihm, gezielt auf die Herausforderungen der modernen Imkerei einzugehen. Die Königinnenzucht und -vermehrung ist dabei ein zentrales Element seiner Tätigkeit, wodurch er zur Verbesserung des Zuchtmaterials und zur Sicherung vitaler Bienenvölker in der Region beiträgt.
Expertise und Ansehen:
Mit seinem umfangreichen Wissen in verschiedenen Bereichen der Imkerei gilt Ernst Wagner als angesehener Experte. Seine lange Präsenz im Markt und der Erfolg seiner Imkerei verdeutlichen seinen hohen Stellenwert in der Imkergemeinschaft.
Ernst Wagner bietet Imkern die Möglichkeit, in seinen Betriebsweisenschulungen wertvolles Wissen und praxisorientierte Techniken zu erlernen. Basierend auf seiner langjährigen Erfahrung als Berufsimker und Unternehmer, kombiniert er traditionelle Imkereimethoden mit modernen Ansätzen, die speziell auf die Anforderungen der Großimkerei abgestimmt sind.
Die Schulungen richten sich sowohl an Hobbyimker als auch an Berufsimker, die ihre Betriebsweise optimieren möchten.
Durch die Kombination von Theorie und Praxis (siehe Praxistag) vermittelt Ernst Wagner wertvolle Einsichten in die Imkerei – von der Zucht bis zur Großimkerei. Teilnehmer profitieren von seiner langjährigen Erfahrung und erhalten praktische Tipps, die direkt im eigenen Betrieb angewendet werden können.