
Am 28.03.2025 war Dr. Wallner bei uns im Imkerverein zu einem seiner bekanntermaßen sehr interessanten, aber auch unterhaltsamen Vorträge. Unter der Überschrift „Pflanzenschutz – Bienenschutz. Was der Imker wissen sollte“ gab es sehr viele wertvolle Informationen zu der Entwicklung, der Anwendung und auch den Wechselwirkungen und möglichen Gefahren.
Dieser Vortrag war jedoch nicht einseitig pro oder contra Pflanzenschutz. Er hat das nötige Zusammenspiel von Pflanzen und Insekten, aber insbesondere auch die nötige Zusammenarbeit von Imkern und Landwirten ausgeleuchtet.
Einige Stichworte:
- Herbizide und Fungizide sind für Bienen kein grundsätzliches Vergiftungsrisiko, das Nahrungsangebot wird dadurch aber reduziert und die Biodiversität geht zurück.
- Fungizide können Rückstände im Honig verursachen.
- Abdrift: ab 5m/s darf nicht mehr gespritzt werden.
- Gefährlich für Bienen können Insektizide / Akarizide sein.
- Neonicotinoide sind sehr viel gefährlicher als alle früheren Wirkstoffgruppen.
- Regelwerk für Anwendung von Mitteln wird regelmäßig angepasst (Anpassung nach Schaden), die Bienenschutzverordnung regelt den Umgang mit bienengefährlichen Präparaten.
- Die Dosis ist relevant: Richtig eingesetzt wird die „kleine“ Laus geschädigt und „große“ Biene kann damit klarkommen. Die richtige Verwendung eines bienenungefährlichen PSM führt zu keinen erkennbaren Effekten gegenüber der Kontrollgruppe. Als bienengefährlich eingestuftes Präparat ist bei sachgerechter Anwendung nicht bienengefährdend.
- Raps: nur eine einzige Blütenbehandlung mit Fungizid, vor der Blüte mit Insektizid. Dropleg-Düsen würden PSM sparen und es gäbe keine Rückstandsprobleme mehr.
Kategorien für Bienengefährlichkeit:
- B1 bienengefährlich und bei Blütenpflanzen verboten
- B2 bienengefährlich und spritzen nach Bienenflug bis 23:00
- B3 aufgrund der Art der Anwendung sind Bienen nicht gefährdet (Saatgutbeizmittel, Gewächshaus, o.ä.)
- B4 nicht bienengefährlich
Wann fliegen die Bienen? Die Kernarbeitszeiten!
Unsicherheit bei den Landwirten: Was genau meint „nach dem Bienenflug“?
- Nektar und Pollen => 9:00-19:00 Uhr
- Honigtau bei starkem Lausbefall => 6:00-10:00/18:00-20:00
- Wasser (Tau) => ab 6:00 ganztags
Landwirte brauchen fachgerechte Beratung durch Imker, z.B. Flugbetrieb an Bienenvölkern dient als Gradmesser.