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Die Schwarzblaue Holzbiene (Blog-Beitrag Nr. 300)

Seit Jahren beobachten wir rund ums Haus und auf dem Bienenstand am Forstberg Mauerbienen.
Gefühlt werden diese Gehörnten Mauerbienen (Osmia cornuta) von Jahr zu Jahr immer zahlreicher.
Vielleicht hat aber auch das Beobachten die Wahrnehmung und Aufmerksamkeit erhöht.

Gehörnte Mauerbiene am Eingang zu den Ziegelsteinen

Hinter dem alten Holz befinden sich Ziegelsteine in deren Löchern Mauerbienen brüten. Wir halten daher den Giebel einigermaßen instand, tauschen die Bretter aber bewusst nicht aus. Solange das Gartenhaus dicht bleibt, kann das so bleiben. Das Aussehen ist uns weniger wichtig als die Funktion als Wildbienenbehausung.

Jetzt ist es uns gelungen, eine andere spannende Wildbiene zu beobachten und zu fotografieren.
Es handelt sich um die Schwarzblaue Holzbiene (Xylocopa violacea).

Holzbienen benötigen Totholz als Nistplatz. Im Totholz legen die Weibchen linear angeordnete Nistgänge an, die sie in das Holz nagen. Darin werden separate Kammern angelegt, die durch Trennwände geteilt sind. Die Zwischenwände werden aus Holzpartikeln gebaut, die beim Anlegen der Röhren entstehen.

Auszug aus der Beschreibung im Buch Wildbienen-Helfer von Anja Eder:

Flugzeit: März bis Oktober

Vorkommen: verbreitet

Größe: 20-25mm

Blütenbesuch: unspezialisiert

Erkennungsmerkmale: Weibchen: Kopf und Thorax schwarz / Flügel metallisch blauviolett schillernd, Männchen: wie das Weibchen, jedoch mit braungelb gefärbtem Ring an Fühlerspitzen / Fühlerende leicht geknickt

Lebensraum: warme Gebiete mit Streuobstwiesen / naturbelassene Gärten / Waldränder / Weinberg

Lebensweise: Nestbau im Totholz / selbstgenagte Hohlräume in abgestorbenem, trockenen Holz

Blütenvorliebe: Schmetterlingsblütler / Lippenblütler / Korbblütler / Raublattgewächse / Hülsenfrüchtler / im Siedlungsgebiet besondere Vorliebe für Blauregen

Schwarzblaue Holzbiene

An diesem Sonntagnachmittag haben wir zwei Schwarzblaue Holzbienen beobachten können, die immer wieder den Holzgiebel des Häuschens angeflogen sind, in dem auch die Mauerbienen nisten.

Wo genau die Holzbienen selbst nisten, haben wir noch nicht herausgefunden. Wir haben an verschiedenen Stellen altes Holz aufgeschichtet, das wir bewusst verrotten lassen. Wir benötigen es nicht als Brennholz und bringen einen Teil des Holzes bewusst nicht auf einen Häckselplatz o.ä., sondern lassen es liegen.