Ausgangspunkt für den ersten eigenen Met war die Melezitosetracht 2018. Eigentlich hatten wir schon lange geplant, selbst Met herzustellen, aber nachdem wir die Teilnahme am Met-Seminar bei Dr. Wallner aus Termingründen um ein Jahr verschieben mussten, stand die Honigweinbereitung nicht ganz oben auf der Agenda für 2018. Aber das kann sich eben ändern und so waren unsere ersten vier Fässer Met auch schon fast fertig, als wir den Kurs an der Landesanstalt für Bienenkunde gemacht haben.
Was spricht für Met?
- Laut Dr. Wallner die Besonderheit, die Exklusivität, der Faktor Neugier und der „Spaßfaktor“
- Bei uns natürlich auch, dass wir gerne alles ausprobieren, was man aus und mit gutem Honig so machen kann
- Weil guter Met auch gut schmeckt …
Eigentlich gibt es aber gar keinen klaren Markt für Met. Fast jeder Met schmeckt anders und es ergibt sich somit kein einheitliches Meinungsbild zu Met. Am ehesten wird er mit Weihnachts- und Mittelaltermärkten verbunden. Aber genau wie beim Glühwein auch, gibt es gravierende Unterschiede im Geschmack und wahrscheinlich auch in der Qualität.
Die Metherstellung war also erst einmal ein Abenteuer, denn von anderen Imkern hatte ich schon gehört, dass das auch gewaltig schief gehen kann. Zitat Wallner: „Dann bleibt nur das Grobsieb“. Gemeint ist damit der Abfluss für Abwasser bzw. Gully. Unser Abenteuer ist aber gut verlaufen und wir mussten nichts grob sieben.
Was ist Met?
Im Grunde ist es ganz einfach: 2 Gewichtsteile Wasser, 1 Gewichtsteil Honig, Reinzuchthefe und los geht die Vergärung.
Natürlich ist das dann doch nicht so einfach, da für eine saubere Gärung noch andere Dinge eine Rolle spielen und wie beim Honig auch, ein sehr sauberes und gewissenhaftes Arbeiten selbstverständlich sein muss.
Rechnerisch kann Met einen Alkoholgehalt von 20-25 Vol-% erreichen, im Normalfall liegt er aber im Bereich von 11-16 Vol.-%. Für ein gutes Ergebnis spielt auch die eingesetzte Hefe eine nicht unwesentliche Rolle. Wir haben nach dem zweiten Versuch unseren Favoriten gefunden. Eine Reinzuchthefe aus dem professionellen Weinbau. Damit der Met keinen Fehlgeschmack bekommt, wird er mehrfach von der Hefe abgezogen.
Das Geschmacksbild wird durch die Honigsorte geprägt. Wir haben Melezitose-Waldhonig und etwas Blütenhonig verwendet. Der Met zeigt damit auch eine schöne dunkle Farbe in Richtung Bernstein. Der Restzucker- und Alkoholgehalt hat auch einen großen Einfluss und im Falle von Glüh-Met natürlich auch die zugesetzten Gewürze.
Was braucht man zur Herstellung von Met?
- Guten Honig natürlich!
- Fässer/Behälter: Wir verwenden Speidel-Getränkefässer in verschiedenen Größen. Grundsätzlich gilt, dass abgesehen von der ersten stürmischen Gärung immer so wenig Luftraum wie möglich im Fass sein sollte. Wir passen die Fassgröße daher immer der vorhandenen Menge an.
- Wir verwenden keine Hilfsstoffe zur Klärung oder Schönung, d.h. unser Met bleibt „naturrein“. Ebenso wird der Met bei uns nicht gefiltert, da dies technisch im kleineren Rahmen zu aufwändig ist.
- Zeit: Je länger die Lagerzeit, desto runder und harmonischer ist der Geschmack
Glüh-Met mit weihnachtlichem Aroma
Unser Glüh-Met ist ein Cuvée. Nach einigen Probierrunden hat sich gezeigt, dass eine Mischung aus verschiedenen Fässern mit einer kleinen Portion Blütenhonig zur Erhöhung des Restzuckergehaltes unseren und den Geschmack unserer „Probanten“ am besten trifft. Einen Teil des Mets haben wir bereits bei der Vergärung mit Sternanis, Zimt und Nelken gewürzt.
Unseren Met geniesen
Wir haben keinen eigenen Weihnachtsmarktstand, unser Glüh-Met wird dieses Jahr aber trotzdem auf mehreren Weihnachtsmärkten vertreten sein.