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Honiganalysen 2017 – Prüfung von Qualität und Herkunft

Wir schleudern bei jeder Ernte die Honigwaben nach Standorten getrennt. Die Idee dabei ist, dass ähnlich wie beim Wein das Terroir und die jeweiligen Gegebenheiten des Standorts nicht nur den Wein, sondern auch den Honig prägen. An jedem Standort finden die Bienen Trachtpflanzen verschiedener Arten in unterschiedlicher Mengen. So entsteht ein Honig, der dieses Nahrungsangebot der Bienen wiederspiegelt. Mal fliegen die Bienen zum Beispiel mehr in die Obstbäume, ein anderes Mal bevorzugen sie Löwenzahn und Wiesenblumen.

Weitere Infos zu unseren Standorten finden sich hier: Das „Terroir“ der Bottwarbienen

Insgesamt haben wir dieses Jahr 9 verschiede Honig-Chargen geerntet. Blütenhonig gab es von 3 Standorten, Sommerhonig ebenfalls von 3 Standorten und den Waldhonig haben wir immer vom selben Standort aber zu 3 verschiedenen Zeitpunkten geschleudert.

4 Honige haben wir bei der Landesanstalt für Bienenkunde an der Uni Hohenheim analysieren lassen.
Alle Honige entsprechen den Richtlinien des Deutschen Imkerbundes (DIB) und genügen auch den lebensmittelrechtlichen Vorschriften der Honigverordnung.
Nachfolgend auszugsweise Informationen aus diesen Analysen:

Blütenhonig „H“
Es handelt sich um einen Blütenhonig in Mischung mit kleinen Anteilen aus Honigtautracht.
Wassergehalt: 17,1%
Pollen nektarliefernder Pflanzen:
häufig (45-15%): Raps, Vergißmeinnicht
selten (<15-3%): Weinreben, Rosengewächse (Brombeeren/Himbeeren), Roßkastanie
vereinzelt (<3%): Schneeball, Kernobst, Hartriegel, Wiesenstorchschnabel, Bärlauch, Linde, Doldenblütler, Phacelia, Weißklee, Senf, Hornklee, Korbblütler
Pollen nektarloser Pflanzen: (11,3%) Eiche, Holunder, Wegerich, Gräser, Buche, Hahnenfuß

Blütenhonig „L“
Es handelt sich um einen Blütenhonig gemischter Tracht.
Wassergehalt: 17,2%
häufig (45-15%): Raps, Weißklee, Weide
selten (<15-3%): Ahorn, Steinobst, Senf
vereinzelt (<3%): Phacelia, Korbblütler, Kernobst, Rosengewächse (Brombeeren/Himbeeren), Hartriegel, Kleiner Wiesenknopf, Mistel, Dicke Bohnen, Kornelkirsche, Schneeball, Johannisbeere, Liguster, Gänseblümchen, Schmetterlingsblütler, Roßkastanie, Sonnenblume
Pollen nektarloser Pflanzen: (8,1%) Eiche, Holunder, Betula, Eibe, Gräser, Kiefer, Rosen

Sommerhonig „H“
Es handelt sich um einen Blütenhonig (Sommertrachthonig) gemischter Tracht, in Mischung mit kleinen Anteilen aus Honigtautracht. Nach dem Wert der elektrischen Leitfähigkeit entspricht der Honig dem eines Waldhonigs, sensorisch (Geruch, Geschmack, Aroma) und dem mikroskopischen Bild des Hongisediments (Honigtauerzeuger nur vereinzelt) dominiert jedoch der Anteil aus Blütentracht.
Wassergehalt: 16,5%
häufig (45-15%): Phacelia, Edelkastanie, Rosengewächse (Brombeeren/Himbeeren)
selten (<15-3%): Wilder Wein, Johannisbeeren, Kernobst, Weißklee, Weide, Kornelkirsche
vereinzelt (<3%): Faulbaum, Raps, Senf, Linde, Liguster, Korbblütler, Gräser, Lippenblütler, Wiesenstorchschnabel, Berberitzengewächse
Pollen nektarloser Pflanzen: (27,7%) Wegerich, Mädesüß, Holunder, Eiche, Nelkengewächse, Fuchsschwanzgewächse, Haselnuß, Johanniskräuter, Hahnenfuß

Waldhonig „W1“
Es handelt sich um einen Honigtauhonig (Waldhonig) aus Fichtentracht (Wachswolle von Lecanien, d.h. Fichtenquirlschildläusen).
Wassergehalt: 15,1%
häufig (45-15%): Weißklee, Rosengewächse (Brombeeren/Himbeeren)
selten (<15-3%): Kernobst, Faulbaum, Phacelia, Korbblütler
vereinzelt (<3%): weitere Korbblütler, Raps, Spargel, Hornklee, Weinreben, Johannisbeeren, Wicken, Erdbeere, Ahorn, Bärenklau, Steinobst, Liguster, Labkräuter, Senf, Tulpenbaum, Rotklee
Pollen nektarloser Pflanzen: (28,2%) Rosen, Mohn, Holunder, Wegerich, Gräser, Eiche, Nelkengewächse, Hahnenfuß