Veröffentlicht am

Projekt Saisonstart 2019: Eigene Stockwaage

Die Kontrolle eines Bienenvolks ist eine Momentaufnahme. 15 Minuten intensive Beobachtung am Wochenende sind nur 0,15% der Zeit einer Woche.

Was passiert denn in der restlichen Zeit?
Wie entwickelt sich die Zu- und Abnahme des Gewichts, der Temperaturverlauf und welche Windverhältnisse haben geherrscht?

Viele dieser Daten können nützlich sein, um die Entwicklung des Bienenvolkes noch besser einschätzen zu können. Wie bei vielen Dingen kann man eine lange Liste an sachlichen Argumenten aufstellen. Hier mal ein paar Beispiele:

  • Beobachtung des Futterstandes im Frühling bzw. Futterverbrauchs im Winter
  • Erkennen des Trachtbeginns zu Regelung des Raumangebots bzw. Bereitstellung von Honigräumen
  • Trachtabgrenzung und Bestimmung des Trachtendes
  • Bestimmung der Brutfreiheit zur Erhöhung der Effektivität der Oxalsäurebehandlung

Es dazu eigentlich keine High-Tech-Stockwaage. Ehrlicherweise sollte am Anfang der Liste „Neugier“ stehen. Natürlich helfen die gewonnenen Daten, aber es ist einfach auch total spannend, mittels ausgefeilter Sensorik so genau in das Bienenvolk schauen zu können. Kurz gesagt, eine solche Waage rockt!

Übersicht der aktuellen Daten

Nachdem ich mir einige Modelle angesehen hatte, habe ich mich für eine Wolf-Waage entschieden. Keine wirklich günstige Lösung, aber aus meiner Ingenieurs-Perspektive eine technisch sehr gute und zukunftsweisende Stockwaage. Die Waage macht einen sehr guten Eindruck was technische Ausprägung bzw. Herstellung angeht. Technisch ausgefeilt, aber gleichzeitig robust. Die Installation war absolut problemlos und der Zugriff auf die Datenbank bzw. Online-Software über Laptop, iPad und iPhone funktioniert bisher tadellos. Beispielsweise ist die Eingabe der durchgeführten Arbeiten damit auch direkt am Bienenstand möglich.

Verlauf der Messwerte über drei Tage

Bei dem ausgewählten Waagstockvolk handelt es ich um eines der DeBimo-Völker, d.h. die gewonnen Daten können bei Bedarf auch mit den Untersuchungen für das Bienenmonitoring durch die Landesanstalt für Bienenkunde in Hohenheim abgeglichen werden. Es ist weder eines der stärksten noch der schwächsten Völker. Es liegt leicht oberhalb des Durchschnitts und hat eine Königin von 2018. Die Daten dieses einen Volkes sollen schließlich einigermaßen repräsentativ für die Völker dieses Standorts sein.