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Versuche mit Thermografie

Wie geht es den Bienen?
Leben sie noch?
Haben sie noch genug Futter?

Diese Fragen lassen sich im Winter nicht so einfach beantworten. Sie fliegen nicht und man sollte die Kästen am besten garnicht öffnen. Ich mache sie nur ein einziges Mal geplant auf, nämlich zur Winterbehandlung mit Oxalsäure. Zum Träufeln der Ox-Zucker-Lösung muss man zwangsläufig den Bienenkasten öffnen. Aber auch dabei sollte man schnell sein, um die Bienen und den Wärmehaushalt in der Kiste nicht unnötig zu stören.

Die klassische Methode ist, am Kasten zu klopfen und zu hören, ob sie leicht aufbrausen. Damit stört man sie aber und im Winter ist jede Störung schädlich. Ich mache also keine Klopfproben.

Eine technische Option bietet die Thermografie oder einfacher formuliert, eine Wärmebildkamera. Solche Kameras können das Infrarotspektrum darstellen, d.h. auch geringe Temperaturunterschiede bildlich darstellen. Auf diese Weise lassen sich Temperaturunterschiede erkennen. Im Fall der Bienenkästen kann man erkennen, wo die Bienen ihre Wintertraube gebildet haben, denn dort ist es wärmer als im Rest der Kiste. Schließlich wärmen die Bienen nur den Bienensitz und nicht den ganzen Innenraum.

Grundsätzlich kann man erkennen, ob in der Kiste ein Bienenvolk sitzt. Aber auch die Volkstärke lässt sich im Vergleich zu anderen Kästen grob abschätzen. Auch über die Futtermenge liefert das Wärmebild Hinweise. Wenn das Volk weit unten sitzt, dann ist darüber sehr wahrscheinlich noch ein größerer Futtervorrat. Wenn das Volk weit oben sitzen würde, wäre das ein Hinweis darauf, dass sie schon viel Futter verbraucht haben und nach oben gezogen sind.

Wie so oft beim Imkern ist auch bei dieser Methode viel Interpretation gefragt. Im Fall von meinen bunten Beuten wärmen sich bei Sonneneinstrahlung die dunkleren Kästen an der Oberfläche schneller auf, als die hellen Farben. Das kann zu unklaren Ergebnissen führen. Besser funktioniert es also, wenn die Sonne nicht scheint und es möglichst kalt ist. So ist die Temperaturdifferenz zwischen der Bienentraube und der Umgebung größer.

Ich werde noch weiter mit diesem Verfahren experimentieren.