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Löffel oder Messer?

Verwenden Sie einen Löffel oder ein Messer?

Stört es Sie, wenn Ihr Gegenüber am Frühstückstisch mit dem Messer an dem noch etwas Butter haftet im Honigglas stochert oder vielleicht den gerade abgeschleckten Teelöffel verwendet?

Vielleicht ist das völlig egal, aber vielleicht führt es auch zu anstrengenden Diskussionen am Frühstückstisch. Es gibt auch beim Genuss von Honig unterschiedlichen Vorlieben, die dann bei der anderen Fraktion nicht immer auf Gegenliebe treffen: Verwendet man nun eben einen Löffel um den Honig aus dem Glas auf das Butterbrot zu befördern oder doch lieber ein Messer? Was jedenfalls aus meiner Sicht nicht gerade schön, praktikabel bzw. hygienisch ist, sind verschiedenartig gestaltete Holzinstrumente. Gut zu reinigen muss das „Instrument“ schon sein, mit dem man den guten und reinen Honig aus dem Glas holt.

Wie wäre es mal mit einem ganz anderen Ansatz?

  • Löffel und Messer gleichberechtigt.
  • Edles Design und besonderes Material.
  • Naturprodukt wie der Honig.
  • Wertige Handarbeit mit langer Tradition.

Wie wäre es als statt dem üblichen Edelstahl mit Horn? Mit 15-16 cm Länge passen der Honiglöffel und das Honigmesser aus Horn ganz ausgezeichnet zu den 250 g Honiggläsern der Bottwarbienen.

Mein Hornlöffel und das Hornmesser wurden von den Hornvarefabrikken in Bovlingbjerg in Dänemark hergestellt. Diese Werkstatt ist eine der letzten ihrer Art in der nach traditionellen Prozessen und mit viel Handarbeit und Liebe zu diesem Material Gebrauchsgegenstände, Schmuck und Dekoartikel hergestellt werden. Es war sehr interessant, die kleine Manufaktur vor Ort zu besuchen und einen direkten Eindruck vom Umgang mit dem Material Horn und der traditionellen Arbeitsweise zu bekommen. Was vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten noch das einzige Besteck für den ärmeren Teil der Bevölkerung war, ist heute etwas ganz besonderes.

Hier finden Sie weitere Information zur Hornwarefabrikken und den Produkten: http://de.hornvarefabrikken.dk/


 

Herstellung eines Hornlöffels (Quelle: Webseite Hornvarefabrikken):

In der Werkstatt wahren wir das alte Handwerk und das Wissen, das wir uns durch die Jahre hindurch erarbeitet haben. Maschinen sind durch die Jahre hindurch dazugekommen und haben den Fertigungsprozess verkürzt. Die Arbeitsprozesse in der Werkstatt sind dennoch im Großen und Ganzen dieselben wie vor 200 Jahren, als die Heimarbeit in unserem Gebiet sehr verbreitet war.

Die eigentliche Fabrik stammt aus dem Jahr 1935 und die heutige Werkstatt aus dem Jahr 1947. Sie können die Werkstatt ganzjährig innerhalb der Öffnungszeiten des Geschäfts besuchen. Haben Sie keine Möglichkeit, uns zu besuchen, dann können Sie hier auf der Homepage sehen, wie ein Löffel hergestellt wird.

Wie stellt man einen Hornlöffel her?

Ungefähr 18 verschiedene Prozesse durchläuft die Herstellung eines Hornlöffels, die Salatsets erfordern weitere und der Eierlöffel weniger Prozesse. Gemeinsam für alle Löffel sind die folgenden Arbeitsschritte, wo ein geeignetes Rohhorn ausgewählt, ausgesägt, geputzt, formgegeben, zugeschnitten, geschliffen, poliert und kontrolliert wird.

1. Wahl des Rohhorns

Nicht alle Hörner können zu einem Hornlöffel werden. Es darf keine sichtbaren Fehler, z. B. Risse oder Wurmlöcher geben, und das Horn muss abhängig von der Form des Löffels eine gewisse Dicke und • Länge haben. Das Rohhorn darf nicht ’langweilig’ sein, d. h. die Natur muss sich hier vom Visuellen her von ihrer besten Seite zeigen.

2. Der Löffel wird ausgesägt

Wenn man ein geeignetes Horn gefunden hat, zeichnen wir den Umriss eines Löffels auf das Rohhorn und sägen es danach auf einer Bandsäge aus. Wenn wir ein Salatset herstellen, versuchen wir drei Löffel aus einem Horn herzustellen, weil oft ein Löffel aufgrund eines Fehlers im Horn entfällt.

3. Der Löffel wird geputzt

Wenn wir ’den Löffel putzen’, heißt das, dass wir ihn mit Hilfe eines sehr groben Sandpapiers zu einer gleichmäßigen Dicke schleifen. Das Schleifen ist wichtig, da es schneller und leichter geht, den Löffel formzugeben und zu schleifen, wenn er überall gleich dick ist.

4. Formgebung

Wenn der Löffel eine gleichmäßige Dicke erhalten hat, folgt die Formgebung. Erst lassen wir den Schaft einige Minuten lang in 165 Grad warmes Öl ein und wenn der Schaft weich wie Leder ist, wird er eingespannt, um flach zu werden. Danach geschieht dasselbe mit dem Blatt, dies wird jedoch in einer Eichenform geformt.

5. Zuschneiden

Jetzt hat der Löffel seine Form erhalten, doch es befindet sich noch immer viel überflüssiges Horn auf dem Löffel, was wir auf der Bandsäge absägen. Hier benutzen wir einen fertigen Löffel als Modell.

6. Schleifen

Danach schleifen wir den Löffel mit Sandpapier, damit er seine endgültige Form erhält, doch noch ist er nicht fertig. Erst schleifen wir den Löffel mit sehr grobem Sandpapiert und zuletzt mit sehr feinem Sandpapier.

7. Polieren

Wenn der Löffel seine endgültige Form erhalten hat, polieren wir ihn auf einer Schwabbelscheibe. So erhält der Löffel den Hochglanz-Look, der Hornlöffel so schick aussehen lässt. Es geschieht hin und wieder, dass wir erst beim Polieren Fehler am Löffel finden, was bedeutet, dass wir den Löffel aussortieren.

8. Kontrolle

Wenn der Löffel poliert worden ist, werden Staub und Schleifmittel abgewischt. In diesem Prozess geschieht die letzte Kontrolle des Löffels, um sicherzustellen, dass der Löffel z. B. keine Schleifstellen oder andere Fehler hat. Erst jetzt ist der Löffel zum Verkauf bereit.