Wir bewirtschaften unsere Bienenstände extensiv. Vereinfacht gesagt: Was für Bienen und Natur gut ist, darf wachsen und gedeihen. Beispielsweise mähen wir unsere Wiesen meistens nur zwei Mal pro Jahr und tragen das Mähgut dann ab. So können Wiesenblumen besser gedeihen, weil der Boden magerer bleibt.
Was den Wiesen gut tut, hilft auch den Tieren. Im Gegensatz zu den schwäbisch fleissig kurzgemähten und gemulchten „Stückle“ wimmelt es bei uns von Insekten und anderem Getier. Besonders auffällig ist das bei Eidechsen und Blindschleichen, die inzwischen in großer Zahl unsere Bienenstände bevölkern. Die alten Beutenständer aus Euro-Paletten sind das Zuhause und die Kinderstube von Zauneidechsen. Darunter finden sie Schutz und oben drauf können sie sich in der Sonne aufwärmen.
Vieles in der Imkerei ist eigentlich archaisches Handwerk. Holzkisten, Bienen, das Wissen und handwerkliche Geschick des Imkers. Passt ja auch, wenn es um ein seit der Zeit der Dinosauriere auf der Erde lebendes Insekt geht. Manchmal aber auch nicht. Und zwar dann, wenn aus dem fantastischen Rohstoff Honig ein perfektes Produkt werden soll. Unsere Kunden sind zurecht sehr anspruchsvoll und wir versuchen daher alles was wir tun immer noch eine Spur besser zu machen.
Eine Sache, die wir schon länger etwas besser machen wollten, ist die Konsistenz des cremigen Honigs. Es gibt verschiedene Verfahren, den Honig cremig zu rühren und wir haben bisher mit einem kräftigen Handrührgerät gearbeitet. Üblicherweise kennt man solche Geräte eher zum Herstellen von Beton oder Zement, aber auch der Honig ist in fester Form sehr schwer zu rühren und braucht daher einen kräftigen Motor. Sozusagen als Rührstab haben wir verschiedene Rührer eingesetzt. Der prominenteste ist der originale Rapido von Dr. Wallner (Uni Hohenheim / Biorat: http://www.biorat.de/honigruehrer-rapido.html). Das funktioniert ausgesprochen gut, aber hat eben nicht alle Anforderungen perfekt erfüllt. Mehr Möglichkeiten bietet ein professionelles Rührwerk, das idealerweise über einen Wassermantel auch noch temperiert werden kann.
Nachdem wir mit Imkereigeräten der ungarischen Firma Königin Trade bereits sehr gute Erfahrungen gemacht haben, haben wir uns für ein Rührwerk dieses Herstellers entschieden: Rührflügel über die ganze Höhe, ein Wassermantel mit stufenlos regulierbarer Heizung, eine sehr fein einstellbare Drehzahl des Rührwerks mit einem sehr starken Getriebemotor.
Den ersten Versuch haben wir mit Rapshonig vorgenommen. Bisher sozusagen unser „Problemhonig“, was das Rühren bzw. die feincremige Konsistenz angeht. Perfekter Rapshonig sollte sehr fein und fast weiß sein, was wir bisher meist nicht erreicht hatten. Unser gerührter Rapshonig sah eher wie heller Blütenhonig aus. Also haben wir rund 30kg Rapshonig in das Rührwerk gefüllt und den Honig langsam cremig gerührt. Das Ergebnis war überzeugend. Der Rührprozess ist bei Raumtemperatur erfolgt, aber zum leichteren Abfüllen wurde der Honig wieder ganz leicht erwärmt.
Der Rapshonig sieht im Glas aus, als hätte man weiße Dispersionsfarbe abgefüllt. Sehr fein und strahlend weiß.
Abfüllen direkt aus dem Rührwerk
Weißer Rapshonig im Glas
Das Rührwerk kann zwischendurch auch mal zum Verflüssigen von Honig für unsere Honigweinherstellung eingesetzt werden und der weitere Versuch mit Blütenhonig war wieder erfolgreich.
Sicher ist ein Rührwerk in dieser Ausprägung nicht die klassische Ausstattung einer Freizeitimkerei, aber manchmal hilft zielgerichteter Technikeinsatz eben doch, um das Ergebnis zu verbessern oder die Arbeit zu erleichtern.
So langsam beginnt die Zeit, bei der viele Dinge parallel laufen müssen. Das Wandern mit den Bienen macht die Schwarmkontrolle aufwendiger, da die Bienen über mehr Standorte verteilt sind.
Aktuell mit den Heimatstandorten im Bottwartal und dem Raps auf der Schwäbischen Alb klappt das gut. Da kann auch die Probennahme von Bienen und Bienenbrot nebenbei noch erledigt werden.
Proben von Pollen/Bienenbrot
Der Raps lässt schon deutlich nach
Probenbecher für die Bienen und Beutel für Bienenbrot
Aufgrund der Corona-Situation können die Proben dieses Jahr nicht direkt durch Mitarbeiter von der LAB Hohenheim genommen werden. Durch Zusendung des Materials und die eigene Probennahme entsteht aber zumindest keine Lücke in der Erhebung der Daten, auch wenn die Proben vermutlich erst deutlich später ausgewertet werden können.
Deutlich früher als letztes Jahr sind einige Bottwarbienen-Völker auf Wanderschaft. Die Blüte der Obstbäume, Löwenzahn und Co. im Bottwartal neigt sich langsam dem Ende zu und auf der Schwäbischen Alb beginnt der Raps zu blühen. Zeit also für das Gesundheitszeugnis und die erste Wanderung.
Wie immer geht nur ein kleiner Teil der Völker auf die Reise. Die Kolleginnen haben von den Wandervölkern die fast vollen Honigräume mit Blütenhonig zusätzlich bekommen, um den eingetragenen Nektar zu verarbeiten und Honig noch weiter zu trocknen und zu verdeckeln.
Die Wandervölker gehen mit nahezu leeren Honigräumen in die Rapstracht, um einen möglichst sortenreinen Honig zu erhalten. Hier im Bottwartal kann das mit Raps eigentlich kaum gelingen, da um die vergleichsweise kleinen Felder auch noch andere Trachtquellen locken. Auf der Hochebene der Schwäbischen Alb hingegen dominiert ganz klar das GELB der Rapsblüte und das BLAU des Himmels.
Es ist noch recht früh dafür, aber da ein Teil der Bienenvölker sich schon hervorragend entwickelt hat, können bereits die ersten Ableger erstellt werden. Dabei werden bewusst die Völker ausgesucht, die gewünschte Eigenschaften aufweisen. Ein Nebeneffekt ist, dass die Entnahme von Brut und Bienen auch gegen den Schwarmtrieb unterstützt.
Vorbereitung der Ablegerkästen
Bereit für die Ablegerbildung
Erste Ableger an anderem Standort aufgestellt
Bei der Gelegenheit kann auch gleich Drohnenbrut geschnitten werden
Aktuell benötige ich nicht zwingend weitere Beutenständer. Aber da die Händlerin für Baugerüstmaterial bei der ich auf eBay schon einmal Gerüstfüße gekauft habe wieder ein 8er-Set angeboten hat, habe ich welche auf Vorrat gebaut. Da meine Bienenstände teilweise sehr uneben sind, ist diese Art der Beutenaufstellung gut geeignet. Sie lassen sich einfach und alleine aufstellen. Die Höhe ist jederzeit einfach einzustellen und sie sind auch zum Wandern gut geeignet.
Diese beiden neuen Ständer sind im Gegensatz zu den bisherigen bewusst mit stärkeren Balken ausgerüstet, da einer davon wahrscheinlich einen bestehenden Stand aus Einwegpaletten ersetzen wird. Dort sind sehr starke Völker aufgestellt.
Vor zwei Jahren habe ich einen Versuch unternommen, die Bienen Waben und damit Wabenhonig direkt in Honiggläser bauen zu lassen. Das hatte allerdings nicht funktioniert. Die Damen haben sich geziert.
Jetzt probiere ich es nochmal. Dieses Mal sind kleine Mittelwandstückchen in die Gläser eingebracht, damit die Bienen einen Startpunkt haben. Sozusagen einen klassischen Anfangsstreifen, wie im Naturbau. Mal sehen, wie es sich dieses Mal entwickeln wird.
Endlich ist es wieder losgegangen und mit jedem Sonnentag hat die Aktivität der Bienen merklich zugenommen.
Nachdem seit dem Beginn der Kirschblüte die Honigräume auf den schon gut entwickelten Völkern aufgesetzt sind, zeigt der Blick auf die Daten der Stockwaage die Gewichtszunahme. Natürlich wird hierbei nicht nur der Honig gewogen, sondern auch die Zunahme der Bienenmasse, der eingetragene Pollen und vor allem auch das frisch gebildete Wachs, mit dem die Bienen die Mittelwände ausbauen.
Übersicht der Stockwaagendaten
Bienenkästen mit Honigräumen (1/1 oder 1/2)
Honigräume abhängig vom Entwicklungsstand des Volkes
Die Grundfrage ist ja immer, was bedeutet „Bio“ eigentlich? Es gibt viele Ansätze, manche sind schwächer, andere stärker oder konsequenter.
Der Ansatz von „Bioland“ erscheint mir schon lange ein vernünftiger Weg zu sein und ich orientiere mich schon seit Jahren an den Regularien des Bioland-Verbandes.
Also war es nur konsequent, noch etwas tiefer einzutauchen und das Seminar von Bioland zu besuchen, das auf eine mögliche Umstellung der Imkerei und die Bioland Zertifizierung vorbereiten soll.
Um es schon einmal vorweg zu nehmen: Ich werde die Imkerei in nächster Zeit nicht zertifizieren lassen. Der Aufwand für die Umstellung ist mir derzeit zu groß. Sehr wahrscheinlich werde ich aber das eine oder andere weitere Detail der Regularien und Empfehlungen von Bioland dennoch umsetzen. Am Ende ist nicht die Zertifizierungsurkunde, sondern die Gesundheit der Bienen und die Qualität des Honigs entscheidend. Das ist und bleibt unser Fokus.
Programm des Einführungskurs Imkerei: Wie stelle ich um?
Bioland – ganz praktisch, Umstellung, Völkerführung (Wolfgang Markowis, Hans Rosen, Bioland-Verband)
Wie funktioniert die Kontrolle und Zertifizierung von Bioland-Imkereien (Ines Müller, ABCERT Esslingen)
Rechtliche Themen und Fragen für Imker/innen – Überblick und Schwerpunkte (Wolfgang Maurer, Rechtsanwalt und Bioland-Imker, Herrenberg)
Erfahrungsbericht: Mein Einstieg in die Bioland-Imkerei (Axel Heinz, Bioland-Imker, Neustadt)
Vermarktungsstrukturen und Vermarktung von Bioland-Imkereiprodukten in der Praxis (Sabine Schultz, Bioland-Imkerei Honigunde, Öschingen)
Was geht noch außer Honig?! Kreative Produkte aus dem Bienenstock: Zuhören, anschauen und probieren (Thomas Janson, Waldachtal, Sabine Klink, Balingen, Irene Schneider, Dauchingen)
So mögen es die Bienen im Winter: Unten nicht nass, d.h. der offene Gitterboden und Abstand zum Erdboden durch erhöhte Aufstellung. Oben ein gut isolierender Deckel und natürlich auch wenig Feuchtigkeit in der Beute.
Wenn sich Kondensfeuchtigkeit unter dem Deckel bildet, kann das auch zu Schimmel führen. In der aktiven Zeit würden die Bienen sich darum kümmern und alles wieder in Ordnung bringen. In der Winterruhe tun sie das nicht und zuviel Feuchtigkeit stört in der Beute.
Kondensfeuchtigkeit unter der Deckfolie
Feuchte Deckel
Damit die Wärme nicht nach oben entweicht, ist ein gut isolierender Deckel hilfreich, der flexibel genug sein sollte, sich an Unebenheiten anzupassen und vielleicht sogar noch Feuchtigkeit aufnehmen und nach draussen abgeben sollte. Ich habe schon von Imkern gehört, dass dazu Dämmplatten verwendet werden können. Ich habe mir daher ein solches Material gesucht und setze es diesen Winter versuchsweise ein.
Die neuen Isolierdeckel bestehen aus einem Material aus Holzfasern für Trittschalldämmung im Hausbau. Auszug der für diese Anwendung relevanten Informationen aus der Beschreibung des Herstellers GUTEX für das Material Thermosafe-wd:
hervorragende Wärmedämmung
hervorragende Wärmespeicherkapazität, guter sommerlicher Hitze- und winterlicher Kälteschutz
Da ich kein spezielles Wellenschliffmesser für die Stichsäge hatte, habe ich die Platten mit einem konventionellen Sägeblatt geschnitten. Dabei fasert das Material natürlich etwas mehr auf und staubt sehr stark. Die Anwendung wird damit aber nicht wesentlich beeinträchtigt. Da es nicht stört, wenn der Deckel ein paar Millimeter schmaler ist als die Zarge, lassen sich aus einer Platte drei Deckel aussägen und der Verschnitt hält sich in Grenzen.
Trittschalldämmplatte = 3 Isolierdeckel
Neuer Deckel auf der Beute
Bei den Völkern, bei denen die Traube unterhalb der Oberträger sitzt, habe ich die Abdeckfolie entfernt. Bei wenigen Ausahmen sitzt die Traube direkt unter der Folie. Um die Bienen nicht zu stören, habe ich die Folie dort belassen, sie aber so ausgerichtet, dass möglichst viel Luftaustausch stattfinden kann und sie nicht direkt am Isolierdeckel anliegt. Im Winter stört es nicht, wenn zwischen Oberträger und Deckel zuviel Platz ist, d.h. mehr als der bee space*. Im Winter werden sie diesen Bereich nicht verbauen und den Deckel damit ankleben. Ich habe bei einigen Völkern auch bereits ein Gazegewebe statt einer Abdeckfolie im Einsatz. Bei diesen Völkern ist kann die Feuchtigkeit natürlich besser entweichen.
Es wird sich zeigen, ob ich diese Deckel nur für die Winterruhe verwende, oder sie auch in der aktiven Zeit auf den Beuten belasse. Für die Deckel spricht, dass sie im Sommer auch eine bessere Isolation gegen die Wärme der Bleckdeckel bieten und wahrscheinlich bei Regen auch als Schallisolation funktionieren. Gegen diese Deckel spricht jedoch, dass sie wahrscheinlich stärker festkleben und dabei ggfs. auffasern. Außerdem sind sie sicher nicht für die Wanderung geeignet, da sie dem Druck der Spanngurte an den Rändern nicht standhalten werden. Wahrscheinlich werden sie also als Winterdeckel und vielleicht für standortfeste Völker eingesetzt werden können. Bei einem Materialpreis von rund 2,20€/Deckel, ist es auch völlig in Ordnung, sie nur als Winterdeckel einzusetzen. Wenn es hilft, die Beuten warm und trocken zu halten, hat sich der Aufwand sicher schon gelohnt.
* Bee Space laut Wikipedia: Der Bienenabstand (englisch bee space) von 8 (±2) mm beschreibt in der Imkerei eine Distanzspanne zwischen Flächen innerhalb der Bienenwohnung, die von Honigbienen weder mit Waben verbaut noch mit Kittharz abgedichtet wird.
Natürlich weiß ich schon lange, dass die Deckel von Kunststoffeimern zur Honiglagerung besser luftdicht bleiben, wenn man die Eimer nicht direkt aufeinander stapelt, sondern Bretter dazwischen legt. Bisher bin ich nur noch nicht dazu gekommen … Die meisten Imker bei denen ich Zwischenlagen gesehen habe, nutzen Latten die über eine ganze Reihe von Eimern gelegt werden oder jeweils zwei kurze Stücke, die auf einem Eimer platziert werden.
Aber was ist bei unterschiedlich hohen Eimern? Außerdem ist der Anpressdruck bei Latten nicht rundum gleich stark.
Wenn schon etwas dazwischen legen, dann doch gleich optimiert. Folgerichtig bestehen die Zwischenlagen meiner Honigeimer ab sofort aus Quadraten aus 12 mm starken OSB-Platten. Diese Platten haben eine harte Oberfläche, sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit und können beim Baumarkt der Wahl auch noch günstig bezogen werden. Rundum mit dem Schwingschleifer ausggiebig abgeschliffen sind sie auch in der Handhabung ungefährlich und können praktischerweise auch mal zum Unterlegen beim Abfüllen o.ä. eingesetzt werden.
Der letzte Teil des Behandlungskonzepts gegen die Varroamilben mit organischen Säuren ist die Winterbehandlung mit Oxalsäure. Wichtig ist, dass das Bienenvolk brutfrei ist, da die Oxalsäure im Gegensatz zur Ameisensäure nicht in die Brutzellen hinein wirkt, sondern über das Saugen der Milben an den Bienen nur die aufsitzenden Milben erreichen kann. Bei dieser Behandlung werden abhängig von der Größe des Bienenvolks bzw. der Bienentraube ca. 30-50 ml einer Lösung aus Oxalsäure und Zucker auf die Bienen in den Wabengassen geträufelt.
Ich verwende dazu OXUVAR® 5,7% ad us. vet. als Träufellösung mit 3,5%, d.h. die Fertiglösung wird mit der gleichen Menge Zucker (275g) im Wasserbad leicht erwärmt und angerührt. Wenn die Zuckerlösung erwärmt ist, kühlt sie die Bienen nicht ab und wird besser aufgenommen.
Wahrscheinlich habe ich das schon einmal geschrieben: Die Winterruhe gilt nur für die Bienen, nicht für den Imker!
Wenn die Arbeit mit den Bienen Pause macht, können andere Dinge erledigt werden.
Weihnachtsmärkte: Die Zusammenarbeit mit der Striezelhütte (http://striezelhuette.de/) hat wieder sehr viel Spaß gemacht. Dieses Jahr waren wir mit Striezelkuchen und Glühmet auf den Weihnachtsmärkten von Asperg und Großbottwar mit dabei. Es hat sich auch dieses Jahr wieder gezeigt, dass die Asperger sehr treue Striezel+Met-Fans sind. Die Nachfrage nach Met war so groß, dass erstmals auch ein ganzer Kanister über den Tresen ging.
Neue Schleuder: Handkurbeln an der kleinen Schleuder, bei der selbst wenden genau das auch meinte, hatte keine Perspektive mehr. Eine Selbstwendeschleuder mit elektronischer Steuerung ist da deutlich effizienter und eine große Erleichterung. Um den Prozess der Honigernte weiter zu optimieren, gab es dazu auch gleich noch einen großen Entdeckelungstisch aus Edelstahl, mit dem das Entdeckeln von Hand ergonomisch komfortabler ist und der mit einem Zwischenlager für die entdeckelten Honigwaben ausgestattet ist.
Bienenwachskerzen: Weihnachten ist Kerzenzeit. Nachdem ich in den letzten beiden Jahren wenig Zeit für das Kerzengießen hatte und die Bestände noch gereicht haben, gab es dieses Jahr wieder neue Kerzen. Nachdem es konkrete Nachfrage gab, wurde dieses Mal sozusagen „on demand“ hergestellt. Am meisten nachgefragt sind die Gegensätze: Teelichter in Glasschälchen mit Nachfüllpackungen und die ganz große Stumpenkerze.
Honiggläser abfüllen: Im Winter wird mehr Honig gegessen oder vielleicht auch mehr damit gebacken. In jedem Fall ist aktuell die Nachfrage größer und es werden regelmäßig Honiggläser gefüllt und etikettiert.
Neue Mittelwände aus dem eigenen Wachskreislauf: Es war ein schlechtes Honigjahr und folgerichtig gab es auch viel weniger alte Waben um das Wachs auszuschmelzen. Da ich aber konsequent mit einem geschlossenen Wachskreislauf arbeiten, d.h. es wird nur das Wachs der eigenen Bienen für die Umarbeitung eingesetzt, gibt es für nächstes Jahr deutlich weniger neue Mittelwände. Auch mit den noch vorhandenen Beständen wird es wahrscheinlich knapp. Es wird also wahrscheinlich mehr Naturwabenbau nötig sein, um genug neues Wabenmaterial für den Volksaufbau und die Honigräume zu schaffen.
In der direkten Zusammenarbeit mit den Bienen ist alles getan, was dieses Jahr noch zu tun war. Die Bienen sind eingefüttert und gegen die Varroamilben gemäß dem Hohenheimer Konzept mit Ameisensäure behandelt. Die Beuten stehen an den Heimatbienenständen und sind gegen Mäuse und Sturm gesichert.
Ab jetzt kann man als Imker nichts mehr für den Überwinterungserfolg beitragen und an den Bienenständen kehrt endgültig Ruhe ein. Die Bienen sollten jetzt nicht mehr gestört werden. Weder vom Imker, noch von Mäusen, Spechten oder Spaziergängern. Störungen bedeuten Stress und erhöhten Energieverbrauch für die Bienen. Sie sitzen jetzt eng in der Wintertraube zusammen und halten sich gegenseitig warm. Je weniger Energie sie dabei verbrauchen, desto besser ist ihre Chance den Winter zu gut zu überstehen.
Wintertraube
In den letzten beiden Wintern sind unsere Bienen überdurchschnittlich gut über den Winter gekommen, aber das muss nichts heißen.
Ruhe am Bienenstand
Im Gegensatz zu den Bienen hat man als Imker aber auch in dieser Phase viel zu tun. Die letzten Rähmchen werden ausgeschmolzen, das Wachs gereinigt und für die Umarbeitung zu neuen Mittelwänden vorbereitet. Die Weihnachtsmärkte werden wieder mit Honigwein bzw. Glühmet versorgt und dieses Jahr werden wir auch wieder einige Bienenwachskerzen herstellen.
Und natürlich ist auch der Honig im Winter mehr gefragt, als im Hochsommer. Trotz der Tatsache, dass das Honigjahr 2019 eines der schlechtesten seit Jahrzehnten war, ist unser Lager gut gefüllt. Unsere Kunden werden wir daher auch in diesem Winter ganz sicher mit dem Bottwarbienen-Lieblingshonig versorgen können.
Seuchenkurs klingt schon ganz schön krass. Aber ja, es geht dabei natürlich hauptsächlich um mehr oder weniger gefährliche Bienenkrankheiten. Und im Fall der Amerikanischen Faulbrut ist es sicher zutreffend von einer Seuche zu sprechen.
Dieses BSV-Seminar wurde vom Wahlkreis 3 organisiert. In diesem Kreis sind 16 Imker-Vereine aus dem Bereich Unterland, Rems, Murr und Enz zusammengefasst. D.h. der Imker-Verein in Marbach in dem ich Mitglied bin und aktiv mitarbeite ist auch dabei.
Durchgeführt hat das Seminar Dr. Frank Neumann vom Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt in Aulendorf. Also kurz gesagt von der wichtigsten Stelle in Württemberg, wenn es um Bienengesundheit bzw. Bienenkrankheiten geht. Der Bienengesundheitsdienst ist verantwortlich für die Diagnostik im Landesverband Württemberg und hier werden die von den Veterinärämtern, Bienensachverständigen, Imkern usw. genommenen Proben analysiert und bewertet.
Folgende Themenfelder wurden in den beiden Tagen detailliert behandelt:
Aktuelle Situation, Rückschau
Die Bedeutung der Bienenkrankheiten in der heutigen Bienenhaltung
Neue Parasitenarten in Europa
Haustier oder Wildtier?
Pflege verbessert Gesundheit
Schädlinge im Bienenvolk
Natürliche Auslese?
Allgemeine Hygiene
Bienenkrankheiten im ständigen Wandel
Hauptproblematik Varroa-Folgeschäden
Amerikanische Faulbrut, das Wesen der Krankheit und ihre Bekämpfung
Nosemose
Ruhr
Maikrankheit
Schwarzsucht
Varroose – die Geißel der Imkerei
Amtliche Bekämpfung von Bienenseuchen (gesetzliche Grundlagen)
Der Bienensachverständige
Als knappes Fazit kann man es wie folgt zusammenfassen: Jede Minute des Seminars war interessant und lehrreich!
„Bio“ ist eine klasse Sache und die Produkte unserer kleinen Imkerei sollen die Anforderungen an eine biologische Erzeugung immer erfüllen. Sowohl was den Umgang mit den Bienen angeht, aber natürlich auch bei der Verarbeitung von Honig, Wachs oder Propolis.
Aber da gibt es dieses „Apfelsaft-Phänomen“. Welcher Apfelsaft ist besser, naturtrüb oder klar? Was die formale Qualität angeht, macht das keinen wirklichen Unterschied. Und jedem Trinker von naturtrübem Apfelsaft ist klar, dass ein kurzes Schütteln die am Boden abgesetzten Schwebstoffe wieder gleichmäßig verteilt.
Aber wie ist das beim Met? Beim Glühmet auf dem Weihnachtsmarkt spielt das meistens keine Rolle, denn er wird im Porzellan- oder Tonbecher ausgeschenkt und der Kunde sieht garnicht so genau, welche Farbe o.ä. der Glühmet hat.
Und beim Met in Flaschen? Natürlich kann man immer erwähnen, dass ein bisschen Trübstoffe okay sind, und dass das nun mal Bio ist. Und wenn man den Käufer nicht ansprechen kann, oder die Flaschen zum Beispiel verschenkt werden? Bio hin oder her, es ist einfach nicht schön, wenn sich am Boden der Flasche etwas absetzt. Man könnte den Met natürlich auch in Tonflaschen verkaufen, aber dann sieht man nicht die herrlichen Farben unterschiedlicher Honigweine. Von ganz hell mit mehr Blütenhonig bis zu ganz dunklem Bernstein mit hohem Waldhoniganteil.
Dann vielleicht trotz Bio besser klaren Met? Einfaches Filtern mit Hilfe der Schwerkraft und einem Faltenfilter funktioniert nicht. Der Filter setzt sich nach kürzester Zeit zu. Es gibt für Kellereien jedoch technische Lösungen. Wie bei anderen Getränken auch, wird der Wein mit Druck durch sogenannte Schichtenfilter gepresst. Durch den Einsatz vieler Schichten wird die aktive Filterfläche massiv vergrößert und der Druckaufbau durch eine Pumpe sorgt dafür, dass der Met diese Barriere überwinden kann und die Trübstoffe aber im Filter gebunden werden. Das Resultat ist klarer Apfelsaft. Quatsch … klarer Met natürlich!
Zukünftig gibt es daher den Met der Bottwarbienen auch „ganz klar“. Nach längerem Suchen habe ich mich für einen Schichtenfilter aus dem professionellen Kellereibedarf entschieden. Dort gibt es auch Lösungen für kleine Kellereien oder Nebenerwerbswinzer. Spätestens bei der Auswahl der Filtermedien wird es aber wieder schwierig. Lange Erfahrung mit klassischem Wein auf Traubenbasis ist bei den Fachleuten selbstverständlich vorhanden. Aber die Frage nach den richtigen Filtermedien für Honigwein und Honiglikör kann leider nicht beantwortet werden. Die Auswahl hat aber dennoch auf Anhieb gepasst und der erste Versuch perfekt funktioniert.
Gepresste Filterschichten
Trübstoffe in der Filterschicht
Klarer Met: Optisch ein deutlicher Unterschied, aber geschmacklich kein Unterschied festzustellen. Die Verkostung vor und nach dem Filtern hat keinen wahrnehmbaren Unterschied gezeigt. Aber da das Auge eben auch einen wesentlichen Beitrag zur Einschätzung der Qualität liefert, wirkt der klare Met natürlich hochwertiger.
Was für ein Kontrast zum Imkertag des DIB! In Konstanz hatte ich nach rund einer Stunde alles gesehen, was in der Ausstellung interessant erschien. Zusammen mit ein paar Vorträgen war das ein Nachmittagsausflug.
Ganz anders in Donaueschingen. Dort habe ich anderthalb Tage verbracht, um alle interessanten Angebote genauer zu begutachten und natürlich auch, um viele Gespräche zu führen. Mit den Anbietern, aber natürlich auch mit einigen Imkerkollegen.
Insbesondere im Bereich technischer Ausstattung war das Angebot sehr umfangreich und der direkte Vergleich verschiedener Hersteller und Händler möglich. Mehrere Hallen voller Imkereitechnologie, allen erdenklichen Materialen, Dienstleistungen aber auch Honigprodukten lohnen den Besuch in jedem Fall.
Da ich an einem der beiden Tage auch mit einem erfahrenen Imkerkollegen auf der Messe unterwegs war, ergab sich auch immer gleich noch eine fruchtbare Diskussion zu möglicher Ausrüstung oder sonstigen Konzepten.
Manche Kollegen ließen sich auch gleich ihre Materialbestellung nach Donaueschingen liefern. Die Folge war oft ein sehr enges 3D-Tetris im Pkw oder Transporter
Für den Besuch von Vorträgen blieb dieses Mal keine Zeit, da mir die Ausstellung und die Gespräche wichtiger waren. Aber nächstes Jahr bin ich sehr wahrscheinlich wieder dabei. Markus Schwarz von der Honigmanufaktur Spatzenhof hat es sehr treffend formuliert: „Am besten mit der goldenen Kreditkarte herkommen …“
Den Abschluss der Datenerfassung und Probennahme für das Deutsche Bienenmonitoring im Herbst bildet die nochmalige Kontrolle der Volksstärke, der vorhandenen Brut und die Entnahme von Proben der Bienen und aus dem Futterkranz.
Ich hatte den vollständig ausgefüllten Boniturbogen schon vorab zur Verfügung gestellt und die Völker waren wieder über die Stellung des Steins auf dem Edelstahldeckel markiert. So sind die zehn DeBiMo-Völker schnell zu finden und keines entgeht der routinierten Kontrolle.
Nachdem bei der letzten Probennahme extrem wenig Varroamilben gefunden wurden (keine …), bin ich auf die Ergebnisse dieser Proben sehr gespannt. Selbstverständlich sind bei der Ameisensäure Milben gefallen und wird sich zeigen, ob sich der bisher positive Trend auch wieder in den Ergebnissen von Hohenheim nachvollziehen lässt.
Eigentlich hatte ich diese Veranstaltung nicht direkt im Fokus und eigentlich sind noch viele Arbeiten in der Imkerei zu erledigen. Aber was bedeutet schon „eigentlich“. Das Wetter war schön und zum Bodensee ist es vom Bottwartal aus eine überschaubare Entfernung.
Die Ausstellung war sehr überschaubar und leider war nichts dabei, was für mich wirklich neu oder interessant gewesen wäre. Eben ganz klassisch ein paar Händler, Verbände und so weiter. Einzig der Stand der LAB Hohenheim hat mich beim Durchgang durch das Foyer sozusagen abgebremst.
Wenn schon nicht die Ausstellung, dann doch die Vorträge, oder? Hier ein paar Notizen dazu:
Imkerei vs. Artenschutz: Krieg und Frieden bei Wild- und Honigbienen (Prof. Dr. Kaatz)
Bezug auf Krefelder Studie:
Verlust an Biodiversität gefährdet vor allem die Wildbienen
Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen:
Honigbienen vs. Rostroter Mauerbiene, Versuche in Flugkäfigen mit begrenztem Nahrungsangebot, Mauerbienen vertreiben Honigbienen von der Blüte, aber die Zahl der Blütenbesuchen ist bei gleichzeitiger Anwesenheit von Honigbienen geringer, Anzahl der Brutzellen bei den Mauerbienen geht deutlich zurück (Fitnessverlust)
Konkurrenz besteht bei der Überlappung der Nische, Konkurrenzausschluss bei zu starker Überlappung, d.h. eine Art wird verdrängt oder stirbt aus
Konkurrenzvermeidung kann Strategie zum Überleben sein
Die meisten wissenschaftlichen Studien zeigen negative Effekte der Honigbienen auf die Wildbienen
Durch Konkurrenz bei Blütenbesuchen steigt auch die Wahrscheinlichkeit für die Übertragung von Krankheiten von Honigbienen auf die Wildbienen, umgekehrt bisher keine Erkenntnisse, direkter Beweis steht aus
Insgesamt spielt Konkurrenz der Honigbienen für den Rückgang der Wildbienen aber nur eine sehr geringe Rolle
Varroa ohne Medikamente: Welchen Beitrag leistet das SMR-Projekt? (Dr. Büchler)
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